Ein äußerst undurchsichtiger Klient bittet die drei Fragezeichen um Hilfe. In welcher Verbindung steht er zu dem in Rocky Beach gastierenden Wanderzirkus, den ein dunkles Geheimnis zu umgeben scheint?
Im Lauf ihrer langjährigen Ermittlertätigkeit sind die drei Fragezeichen bereits einer Menge kurioser Charaktere begegnet. Ihr aktueller Klient bleibt ihnen jedoch lange Zeit ein Rätsel, weder ist eigentlich genau klar, worin die Juniordetektive Elliot Littlehorn unterstützen sollen, noch ob es sich dabei wirklich um einen neuen Fall handelt. Ebenso bleiben die Ziele des undurchsichtigen Mannes im Dunklen. Klar ist lediglich seine Verbindung zu einem Wanderzirkus, der seine Zelte in Rocky Beach aufschlägt. Es besteht allerdings kein Zweifel daran, dass sein Verhältnis zu den Schaustellern frostig, ja geradezu feindselig sein dürfte.
Was ist der Grund für dieses abweisende Verhalten? Eine Frage, die die drei Fragezeichen nur allzu gerne klären würden. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie jedoch auf eine Mauer des Schweigens, niemand will Auskünfte über Elliot Littlehorn erteilen. Zudem scheint die kleine Gemeinschaft von Schaustellern von einem Fluch heimgesucht zu werden, dessen Wurzeln weit in die Vergangenheit reichen. Das Interesse von Justus, Peter und Bob ist geweckt. Wird es ihnen gelingen, das Geheimnis hinter der Legende der Gaukler zu lüften?
Was zunächst noch als vielversprechender Fall beginnt, entpuppt sich spätestens nach den ersten 20 Minuten als echter Rohrkrepierer. Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass der Autor zu Beginn der Geschichte selbst noch nicht wusste, wohin die Reise eigentlich gehen soll, zu konstruiert und konfus wirkt die Story auf weiter Strecke. Ein Fall, der die Ermittlungen der drei Freunde rechtfertigen würde, lässt sich lange Zeit nicht entdecken, daran ändert auch das spätere Geständnis einiger Zirkusangehöriger nichts. Lediglich das letzte Drittel des Abenteuers bietet eine Wendung zum Besseren, vermag das Ruder aber leider nicht mehr herumreißen. Die wenigen stimmungsvollen und spannenden Momente verpuffen zwischen Bollwerken der Beliebigkeit.
Warum wird die Hörspielbearbeitung auf über 70 Minuten aufgebläht, wenn man die Geschichte kompakt in guten 40 hätte erzählen können? Inhaltlich bleibt "Die Legende der Gaukler" leider hinter den Erwartungen zurück, welche die beiden letzten überzeugenden Episoden aufkommen ließen. Die musikalische Bearbeitung lässt wie gewohnt nichts anbrennen und schafft es, die Atmosphäre des Zirkus und der dortigen Ereignisse gut einzufangen. Gleiches gilt es vom Sounddesign zu berichten, die verwendeten Effekte sind mit Liebe zum Detail ausgewählt und gut arrangiert.
Das Dreiergespann aus Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich ist einfach eine Bank! Einmal mehr sind sie mit viel Spaß und Engagement bei der Arbeit und erwecken ihre Alter Egos aus Rocky Beach zum Leben. Santiago Ziesmer ist als undurchsichtiger Auftraggeber Elliot Littlehorn zu hören und lässt keine Wünsche offen. In weiteren Rollen sind Mia Diekow, Kai Mertens und Holger Mahlich zu hören, die ebenfalls eine gute Performance abliefern. Insgesamt sind nahezu 20 Stimmen verpflichtet worden, um "Die Legende der Gaukler" als Hörspiel Gestalt annehmen zu lassen. Leider fällt der Inhalt im Vergleich zu den Leistungen der Sprecher und der technischen Bearbeitung ab, sodass man hier leider von einem der schwächeren Fälle der letzten Zeit sprechen muss. Schade eigentlich, denn die Ausgangssituation hätte durchaus Potential für mehr besessen.