Ein nostalgisches Staraufgebot mit alten und neuen Geschichten rund um den grobschlächtigen Barbaren, doch selbst er kann so etwas wie Mitgefühl empfinden.
Unter anderen machten sich beim vorliegenden Band im Großformat auch Conan-Veteran Roy Thomas und Kurt Busiek ans Werk. Kein Wunder, stammt eines der hier aufgewärmten Abenteuer doch bereits aus den 1970er Jahren. Das verbindende Element scheint der frühe Weg des Muskelpakets zu sein, beginnt doch alles mit seinem Auszug aus Cimmeria. Wortkarg wird hier den Bildern das Sprechen überlassen und so kompliziert ist die erzählte Handlung nicht, dass es dafür unbedingt Worte benötigt hätte. Conan ist nicht für seine langen Reden bekannt, sondern für andere, eher den körperlichen Attributen zuzuordnenden Qualitäten.
In weiterer Folge beweist er jedoch durchaus Ehrgefühl und zeigt Respekt vor seinen Gegnern, lernt aber auch, dass es hinsichtlich mancher Individuen klüger ist, den eigenen Kodex zu vernachlässigen und sein Schwert einfach in den Dienst des Geldes zu stellen. Der große, einfach wirkende Kämpfer hat auch ein Herz, und das will man nicht betrüben, denn sonst sieht man sich unstillbaren Rachegelüsten ausgesetzt, welche wiederum den Gerechtigkeitssinn des Barbaren betonen. So schreitet Conan voran, tritt gegen jede Menge bestialisches Getier an, begleitet Kriegerinnen am Sterbebett, rächt ein Dorf, dessen Bewohner zuvor seine Wunden versorgten, und beweist sein Geschick auf dem Schlachtfeld.
Zwar sind die geschilderten Abenteuer alle Teil von Conans früher Geschichte, doch der getrennte Charakter der einzelnen Storys und die daraus resultierende Kürze der Erzählungen lassen den Band zu einem äußerst kurzweiligen Lesevergnügen werden. Optisch klarerweise sehr unterschiedlich und teils etwas abstrakter in Szene gesetzt, ist diese Sammlung durchaus unterhaltsam, bleibt jedoch nicht allzu lange im Gedächtnis. Geeignet ist sie vor allem für Conan-Fans, die auf die Vollständigkeit ihrer Sammlung pochen.