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Dorian Hunter – Dämonen-Killer 43

Michael Zamis hofft, dem Tod in letzter Sekunde entrinnen zu können. Mithilfe des Leichnams von Atahualpa will er die magische Pest, die seinen Körper zerstört, bezwingen.

Dorian Hunter - Dämonen-Killer 43Das Oberhaupt der Familie Zamis gilt offiziell als tot, tatsächlich jedoch setzt es im Verborgenen alle Hebel in Bewegung, um seine Erkrankung an der magischen Pest zu bekämpfen. Gefangen in einer Zeitblase gibt es für Michael Zamis nur eine Hoffnung, den bevorstehenden Tod doch noch verhindern zu können. Mithilfe des im Körper des Inkakönigs Atahualpa gefangenen Dämons Supay soll eine Heilung möglich sein. Trotz einiger Komplikationen ist es Zamis gelungen, den Leichnam nach Wien zu überführen, wo das erforderliche Ritual für die Heilung vollzogen werden soll. Auch Coco Zamis hält sich dort auf, wo sie mit den Vorbereitungen für die Hochzeit mit Olivaro und die anstehende Geburt ihres Kindes beschäftigt ist, zudem besitzt sie ein großes Interesse daran, die Pläne ihres Vaters doch noch zu durchkreuzen.


In ihrer Heimatstadt muss die junge Hexe die Erfahrung machen, dass Michael Zamis noch immer über eine Vielzahl von Sympathisanten in den Reihen der Schwarzen Familie verfügt, die nichts unversucht lassen, um sie auf ihre Seite zu ziehen. Zur selben Zeit stößt auch Dorian Hunter auf eine Möglichkeit, wie er Michael Zamis noch stoppen könnte, diese Spur führt ebenfalls in die beschauliche Stadt an der Donau. Im Nachlass von Norbert Helnwein hofft er Antworten zu finden. In Wien laufen alle Fäden zusammen, eine tödliche Konfrontation der verschiedensten Parteien scheint unvermeidlich. Wer als Sieger und wer als Verlierer daraus hervorgeht, bleibt ungewiss.


Auf eines ist beim Dämonen-Killer definitiv verlass, alle losen Enden werden zusammengeführt, auch wenn es eine gewisse Zeit dauern mag. Eine solche Folge liegt nun einmal mehr mit "Wien" vor, führt sie doch die Ereignisse des "Maya-Zyklus" und den Handlungsstrang um Michael Zamis konsequent zu Ende und das mit dem einen oder anderen Paukenschlag. Schon immer war die Serie ein Garant für Spannung und Nervenkitzel, der sich hier natürlich aus der Frage speist, ob es Dorian Hunter gelingt, seinen Gegenspieler Michael Zamis noch in letzter Sekunde zu stoppen. Daneben sind es die vielen skurrilen und keinesfalls alltäglichen Figuren, die dieses Hörspiel dominieren. Man wirft einen weiteren Blick auf die heterogene Schwarze Familie der österreichischen Hauptstadt mit all ihren Besonderheiten und bizarren Eigenarten.


Daneben sind es die natürlichen Feinde der Dämonen, psychisch erkrankte Menschen, deren Gegenwart für Angehörige der Schwarzen Familie nur schwer zu ertragen ist und denen die Folge ebenfalls eine breite Bühne einräumt. In vielen Hörspielen wird dieser Personenkreis oft als wahnsinnig und geistesgestört dargestellt, hier erhält er ein viel differenziertes und glaubwürdigeres Bild. Es gebührt Dennis Ehrhardt großer Respekt dafür, sich einem solch brisanten Thema in einem "Horror-Hörspiel" auf eine derart liebevolle und behutsame Art zu nähren. Ganz großes Kino!


Dorian Hunter war schon immer anders als andere Geisterjäger, jemand mit Ecken und Kanten und Wesenszügen, die man keinesfalls mögen muss, ihn aber einfach menschlich erscheinen lassen und nicht wie einen Superhelden, der im strahlenden Weiß daherkommt. Einer solchen Seite wird der Hörer auch in "Wien" gewahr. Es wird nur allzu deutlich, wie sehr Hunter von seiner Noch-Ehefrau Lilian angeödet ist. Er macht keinen Hehl daraus, dass er keinen Wert auf ihre Gegenwart legt und ihn auch eine Fortsetzung der Beziehung nicht mehr interessiert. So verwundert es auch nicht, dass er sich als bald in den Armen einer anderen tröstet. Hunter ist eine Person wie du und ich mit vielen Fehlern und darum umso glaubwürdiger.


"Wien" besticht aber nicht nur inhaltlich, sondern auch noch auf einem ganz anderen Gebiet. Man hat sich spontan entschieden, alle Figuren, die aus Wien stammen, auch von Sprechern übernehmen zu lassen, die des dortigen Akzents mächtig sind. So bekommt diese Produktion ein ganz eigenes Flair und einmal mehr kreiert man mit geringem Aufwand Authentizität, die sich wie ein rotes Band durch diese Episode zieht. Einmal mehr sind es die düsteren und harten Elektroklänge, angereichert mit verstörenden, nicht näher definierbaren Geräuschen, die auch diesem Hörspiel ihren einzigartigen Stempel aufdrücken und schon so für ein unwohles Gefühl beim Hörer sorgen.


Wie will man bei einer derartig runden Produktion einzelne Sprecher herausgreifen, wo doch alle mit einem immensen Eifer bei der Sache sind? Thomas Schmuckert und Claudia Urbschat-Mingues zeigen mit einer bemerkenswerten Natürlichkeit, wie sehr sie ihre Rollen als Dorian Hunter und Coco Zamis im Laufe der Jahre verinnerlicht haben und ihnen immer noch neue Nuancen hinzufügen. Es macht einfach Spaß, den beiden bei ihrer Arbeit zu folgen. Stellvertretend für die Schauspieler aus Österreich, die wirklich allesamt einen fantastischen Job machen, seien an dieser Stelle Octavian Willixhöfer und Christian Gaul genannt, die es wirklich verstehen, die ganz eigene Sprachfarbe der Wiener zum Leben zu erwecken. Dazu gesellen sich viele weitere bekannte Namen wie Douglas Welbat, Iris Artajo, Stefan Krause und Frank Felicetti, die schon seit längerer Zeit zum Ensemble der Serie gehören und auch hier keinerlei Schwächen erkennen lassen. Was will man zurzeit über das Horror-Hörspiel anderes schreiben als: Gut, besser, Hunter?


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Zaubermond




 


 
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