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A Walk Through Hell 1 & 2

Wenn es nach Garth Ennis und Goran Sudžuka geht, sind Lagerhäuser ein veritabler Hort der Albträume.

(C) Cross Cult Verlag / A Walk Through Hell 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit AfterShock Comics betrat 2015 ein neuer Spieler den heiß umkämpften US-Markt und konnte sogleich einige bekannte Namen für die Umsetzung von "creator-owned" Stoffen gewinnen. Ein solcher ist auch die zwölfteilige Miniserie "A Walk Through Hell", welche in zwei Bänden bei Cross Cult erschienen ist und nach "Jimmy’s Bastards" von Panini weiteres Material des Verlags auf dem deutschen Markt darstellt. Darin folgen die Leser den FBI-Agenten Shawn und McGregor in ein auf den ersten Blick unscheinbares Lagerhaus, in dem jedoch kurz zuvor zwei Kollegen verschwunden sind. Dass es sich bei der Angelegenheit keineswegs um einen schlechten Scherz handelt, wird spätestens klar, als sich die Angehörigen eines Sonderkommandos, das das Gebäude vorher betreten hat, gegenseitig Kopfschüsse verpassen.


Zu diesem Zeitpunkt ist das Ermittlerduo jedoch schon längst in den endlosen und dunklen Gängen unterwegs, in denen sich echter und möglicherweise nur eingebildeter Horror die Klinke in die Hand geben: Hunzikker, einer der beiden im Lagerhaus verschwundenen Männer, taucht wieder auf, jedoch kniend auf dem Boden und mit der Waffe am nur mehr zur Hälfte vorhandenen Kopf. Shaw und McGregor versuchen mit zunehmender Verzweiflung, rational zu bleiben und die Vorgänge rund um sie logisch zu erklären. Was jedoch schwierig scheint angesichts der Tatsache, dass beide keinen Puls mehr haben. Sind sie tot und in ihrer eigenen privaten Hölle gelandet? Langsam dämmert den beiden, dass der Fall eines Kindermörders mit ihrem psychischen Martyrium verbunden ist.


(C) Cross Cult Verlag / A Walk Through Hell 2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenUnd so erfährt der idealistische Shaw erst jetzt, dass seine Partnerin die von Anwälten und korrupten Stellen im System gezogenen Grenzen für die Polizeiarbeit überschritten und Selbstjustiz geübt hat. Der Irrsinn zieht immer weitere Kreise, als sich der von ihr getötete Paul Carnahan plötzlich ein Stelldichein gibt, ein bisschen aus dem Killer-Nähkästchen plaudert und schildert, wie er es verhindern konnte, seiner gerechten Strafe zugeführt zu werden. Aber Shaw hat dies ja, wenn auch auf recht radikale Art und Weise, letztlich getan. Oder etwa nicht? Welche Rolle spielt überdies ihre Vorgesetzte Driscoll, die mittlerweile ebenfalls in der Lagerhalle ist, in der ganzen Angelegenheit? Und wer ist hier eigentlich der Spielleiter?


Die ersten Kapitel des Auftakts "Das verlassene Lagerhaus" lassen den Leser analog zu Shaw und McGregor im Dunkeln tappen, wohin es mit der von Goran Sudžuka wirklich sehenswert zu Papier gebrachten Story geht. Erst mit "Die Kathedrale", dem finalen Band, finden sich inmitten des ganzen Wahnsinns mehrere Trademarks, die man weitläufig mit Garth Ennis verbindet: Religion, Gewalt, verkorkste Charaktere und in die Magengrube platzierte Haken gegen die gegenwärtige Politik und Gesellschaft. Die besondere Qualität und Herausforderung von "A Walk Through Hell" ist jedoch, dass vieles nicht direkt auf den Punkt gebracht wird, sondern unklar bleibt und entweder zu ratlosem Weglegen oder erneutem Lesen zwingt. Aber Abgründe sind eben dazu da, um zurück zu starren, und nicht um bis in die letzte Ecke ausgeleuchtet zu werden!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Cross Cult Verlag




 


 
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