Telsa versucht Mila und Bandit außer Reichweite zu schaffen, doch Mutter findet einen Weg, um ihre Fährten verfolgen zu können.
"Eine Seefahrt, die ist lustig", so heißt es bekanntlich, doch für die junge Mila ist die Zeit an Bord von Telsas Schiff eine traurige. Sie muss den vermeintlichen Tod ihres Vaters verarbeiten, während ihre Fluchthelfer wider Willen schnellstmöglich von Sampson wegkommen wollen. Die dreiköpfige Crew muss miteinander auskommen und sich zusammenraufen, wozu ausgerechnet ein Angriff von Werwalen beiträgt. Die Kapitänin landet sogar in den Eingeweiden eines besonders großen Exemplars, kann aber von ihrer Partnerin Helda befreit werden. Da man im Inneren eines großen Säugetiers reichlich Zeit zum Nachdenken hat, kommen wir in den Genuss einer Rückblende, die das weitere Schicksal von Telsa nach dem zweiten Angriff der Descender vor zehn Jahren erhellt.
Doch nicht nur sie sieht sich durch die gegenwärtigen Ereignisse mit der Vergangenheit konfrontiert, sondern auch Mutter, jene ältere Dame, die das magische Zepter in der Welt von "Ascender" schwingt. Ausgerechnet ein Angriff auf ihr Allerheiligstes zwingt sie, sich an ihre Zeit als verschmähtes und als Außenseiterin behandeltes Mitglied eines Hexenzirkels zu erinnern, welcher nach dem Ende der von Maschinen geprägten Ära seine Zeit gekommen sah, um dank uralter Kräfte nach der Macht zu greifen. Ganz konkret geschnappt hat sich die Bösewichtin allerdings Andy, der aus dem Wasser gefischt wurde und nun nicht nur auf Milas zur Vampirin gewordene Mutter Effie begegnet, sondern auch als Wegweiser in Richtung der gemeinsamen Tochter dienen soll…
Schon bevor auf der allerletzten Seite noch ein liebgewonnener alter Bekannter aus
"Descender" zurückkehrt, zieht Jeff Lemire alle Register, um einerseits eine spannende Jagd rund um Milas vierbeinigen Begleiter zu inszenieren und andererseits erhellend Wissenslücken der Leserschaft zu schließen. Die Emotionsskala schlägt in vielerlei Richtungen aus, von Trauer um geliebte Menschen bis hin zu Neid und Missgunst, während ebenso wie in der Vorgängerserie ein kleiner, aber keinesfalls unscheinbarer Roboter im Epizentrum der Handlung steht. So wie man wieder einmal schwach werden kann ob der Glückshormone befördernden Striche von Dustin Nguyen, heißt es aber leider auch stark bleiben: Der dritte Band erscheint erst im März 2021. Wo ist die Magie, wenn man sie mal braucht?