Während Batman einem besonderen Auktionshaus auf der Spur ist, wird Commissioner Gordon mit seiner familiären Vergangenheit konfrontiert.
Dass Scott Snyder der maßgebliche Lenker der Geschicke des Dunklen Ritters in den 2010er Jahren war, ist im Rahmen der Besprechungen der Bat-Sammelreihe von Eaglemoss schon mehrmals zur Sprache gekommen, schließlich hat der Verlag seiner erfolgreichen "New 52"-Autorenschaft besonders viel Platz eingeräumt. Mit
"Batman: Gates of Gotham" wurde bereits eine seiner im Vorfeld des Relaunchs aller monatlichen DC-Serien entstandenen Storys mit den Dunklen Ritter abgedruckt, nun folgt auf zwei Bände aufgeteilt der Handlungsbogen aus "Detective Comics" 871-880 von 2010/11, der zusammengefasst als "The Black Mirror" bekannt ist. Der namensgebende Dreiteiler eröffnet die vorliegende Ausgabe, in der sich der zwischenzeitlich ins Fledermauskostüm geschlüpfte Dick Grayson mit einem neuen Gegenspieler befassen muss.
Dieser wird in Insiderkreisen als "der Dealer" bezeichnet und betreibt einen Auktionsring, der ganz spezielle Artikel im Angebot hat: Für das Lockermachen entsprechender Geldbeträge kann die betuchte Kundschaft Gegenstände erwerben, die sich einst im Besitz der illustren Schurkenriege von Gotham befanden. Bei der neuesten Runde, in die sich Dick Grayson einschleicht, kommt gar die Brechstange unter den Hammer, mit welcher der Joker
Jason Todd ins Jenseits befördert hat. Während Batmans Tarnung auffliegt und er trotz eingeatmeten Angstgas zu flüchten versucht, kehrt andernorts das verlorene Schaf der Familie Gordon zurück. James Gordon Jr. ist ein ausgewachsener Psychopath, der sich nun aber als geläutert präsentiert.
Im angesprochenen Dreiteiler fristet die von Francesco Francavila gezeichnete Nebenhandlung rund um die dramatische Vergangenheit der Familie Gordon noch ein Dasein als Backup-Story, rückt dann aber in den nächsten beiden Ausgaben von "Detective Comics" ins Zentrum und wird prominente Bedeutung für die weiteren Geschehnisse erlangen. Jim Gordon erhält durch die Aufarbeitung des schwierigen Verhältnisses zu seinem Sohn viele neue Konturen, die ihn vom ewigen Nebendarsteller Batmans und Cop, der ansonsten schon alles gesehen hat, zu einer viel greifbareren Figur machen. Ein interessanter Zug von Scott Snyder, dessen zweiter künstlerischer Kollaborationspartner Jock sich naturgemäß auch keine Blöße gibt.