Mehrere Handvoll Teenager, die auf einer abgeschiedenen Insel ausgesetzt werden und sich so lange bekämpfen müssen, bis einer von ihnen als Sieger hervorgeht… hmm, das kommt jedem mit einem halbwegs offenen Ohr und Auge für Popkultur doch seltsam vertraut vor. "Avengers Arena", in der "Marvel NOW!"-Ära gestartet, macht gar nicht erst den Versuch, seine Inspiration zu verbergen, denn diese wird mit dem Cover der ersten Ausgabe, die auch den vorliegenden Hachette-Band schmückt, überdeutlich. Doch nicht nur Koushun Takamis
"Battle Royale" stand Pate für die Ende 2012 gestartete und insgesamt 18 Hefte umfassende Serie, sondern auch neuere Stoffe wie die erfolgreich verfilmte "The Hunger Games"-Trilogie von Suzanne Collins.
Autor Dennis Hopeless wählte passenderweise Arcade, seines Zeichens gemeinsam mit Mojo in der Kategorie "eher nerviger Schurke mit Affinitäten zu Todesfallen für Superhelden" zu verorten, um das tödliche Spiel beginnen zu lassen. Der verfrachtet 16 jugendliche Superhelden in die neueste Version seiner Murderworld und eröffnet ihnen die allseits bekannten Regeln. Mit Mettle und Red Raven müssen gleich zwei Teenies ins Gras beißen, während die Überlebenden sich entweder aus dem Weg gehen, verbünden und/oder misstrauisch beäugen. Die Angriffe auf mehrere von ihnen stärken das Vertrauen nicht unbedingt, und es sind etwa mit der mit Deathlok-Technologie verbundenen Rebecca Ryker schnell passende Verdächtige an der Hand.
An Nachwuchshelden mangelt es Marvel bekanntlich nie, und so finden sich in "Avengers Arena" sowohl alte Bekannte wie Nico und Chase von den Runaways als auch Hazmat und Reptil von der Avengers Academy sowie Wolvies Klon Laura alias X-23 neben neu kreierten Charakteren (wie dem wohl unsympathischsten Brian Braddock aller Zeiten aus den Weiten des Multiverse). Teeniedrama, sprudelnde Hormone und ein Schuss "Whodunit"-Rätsel bezüglich mysteriöser Angriffe samt folgender Konflikte mit den angeblichen Übeltätern bieten beste Unterhaltung, die von Kev Walker und Aushilfe Alessandro Vitti auch passabel illustriert werden. Schade dass man dann allerdings zum US-Paperback greifen muss, um zu erfahren, wie es nach den ersten sieben Kapiteln weitergeht.