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Frankensteins Schoß

Bei einem ungeplanten Besuch in einem deutschen Schloß trifft Mary Wollstonecraft Godwin auf einen Geist, der ihr die Vergangenheit und Zukunft offenbart.

(C) Dantes Verlag / Frankensteins Schoß / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDank den Bemühungen von Josua "Josch" Dantes liegen mit diesem Band nun alle Oneshots vor, die Warren Ellis im Rahmen seines fiktiven Labels Apparat für den US-Verlag Avatar schuf. Im bunten Reigen der verschiedenen Genre-Spielarten der Pulphefte, die er darin beackerte, lässt sich "Frankenstein`s Womb" in den Gefilden der Schauerromantik nieder, wie wir sie von literarischen Ahnherren wie Edgar Allan Poe oder E. T. A. Hoffmann kennen und lieben. Wohl nicht zuletzt durch die vielfältige und über Dekaden währende Beackerung durch die Popkultur überragt jedoch eine Frau sie alle zumindest in der Wahrnehmung ihres berühmtesten Werks: Mary Wollstonecraft Shelley, Schöpferin von "Frankenstein or The Modern Prometheus".


Unter der Regie von Mr. Ellis reist die solcherart unsterblich gewordene Autorin noch als Mary Wollstonecraft Godwin zusammen mit ihrer Stiefschwester und ihrem zukünftigen Ehemann Percy Shelley quer durch den europäischen Kontinent, um den Sommer des Jahres 1816 (aufgrund eines Vulkanausbruchs samt daraus resultierender Kälte als "Jahr ohne Sommer" bezeichnet) bei George Gordon Byron zu verbringen. "Frankensteins Schoß" wählt als Inspiration für ihren dort entstandenen Klassiker einen spontanen Abstecher nach Burg Frankenstein nahe Darmstadt, das hier entgegen den historischen Gegebenheiten entlang der Route liegt. Mary Godwin besichtigt das alte Gemäuer, in dem der dort geborene Johann Konrad Dippel nach dem Elixier des Lebens gesucht haben soll.


Die These, dass der Arzt und Alchemist als Vorbild für Doktor Frankenstein diente, ist zwar widerlegt, wird hier aber derart kunstvoll mit den Biografien von Miss Godwin und den ihr nahestehenden Personen verknüpft, dass man – gäbe es nicht das wie immer gewohnt professionelle Glossar von Übersetzer Jens R. Nielsen – am Ende nicht mehr weiß, was Wirklichkeit und was literarische Fiktion ist. Selbst das Monster, das seine Schöpferin nicht nur durch die Burg, sondern auch ihre eigene Vergangenheit und Zukunft führt, erscheint real und erschreckend nur in den zutreffenden Prophezeiungen, die es gibt. Den unterhaltungstechnischen Gothic-Feinschliff verpasst der Sache Zeichner Marek Oleksicki, dessen Strich einer gehobenen Version der "Gespenster Geschichten" entstammen könnte.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Dantes Verlag




 


 
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