Die Lage ist dramatisch. Die Verschwörer holen zum finalen Schlag aus. Wenn es ihnen gelingt, die Schildzentrale in ihre Gewalt zu bringen, ist das Schicksal von Kintaru besiegelt.
Die auf perverse Art manipulierten Verschwörer stehen kurz davor ihr Ziel zu erreichen. Die Schildkontrolle droht zu fallen und den Weg für das Taroximperium auf die Planetenoberfläche zu ebnen. Der Schleier von Kintaru scheint das erste Mal in der Geschichte von einem Feind überwunden zu werden. Ohne Rücksicht auf Menschenleben arbeiten sich die Angreifer mit brutaler Effizienz ins Innere der Station vor. Ein Massaker droht. Lieutenant Jublonsky kann es nicht fassen, dass die Verschwörer aus den eigenen Reihen stammen und versucht als Vermittler das Schlimmste noch zu verhindern. Nicht weniger als das Schicksal eines ganzen Planeten und die Freundschaft zweier Völker steht auf dem Spiel. Noch drängender ist jedoch die Frage, ob es ihm gelingen wird, das Leben von Amy Keppler zu retten.
Selten machte ein Flashback, der die jüngsten Ereignisse in wenigen Minuten zusammenfasst, solch einen Sinn wie im vorliegenden Fall, denn "Krieger des Taroximperiums" macht keinerlei Gefangene und setzt genau dort ein, wo
"Die Nacht der Verschwörer" endete. Die Verschwörer holen zum entscheidenden Schlag aus und somit wird die Spannungsschraube direkt zu Beginn bis zum Anschlag aufgedreht. Man hat keinerlei Chance, sich dem Geschehen zu entziehen, zu dramatisch sind die geschilderten Ereignisse. Gleich mehrere Fragen, die für den weiteren Verlauf der Serie von entscheidender Bedeutung sein dürften, nehmen konkrete Gestalt an. Wird Kinatru dem Taroximperium die Stirn bieten? Wie werden die Menschen und Kintaruaner sich in Zukunft begegnen und wird das geheimnisvolle Taroximperium am Ende doch den Sieg davontragen? Mehr Spannung ist kaum möglich.
Großes Lob muss dem Team von Gigaphon ausgesprochen werden, dass diese offenen Fragen tatsächlich alle beantworten werden, es aber trotzdem gelingt, direkt Ideen einfließen zulassen, die den Hörer auch in den kommenden Episoden gut zu unterhalten versprechen. Einen großen Teil ihres Nervenkitzels zieht diese Folge natürlich aus der Zuspitzung der Situation und ob es gelingen wird, das Schlimmste in letzter Sekunde noch zu verhindern. Dabei geht es höchst dramatisch zu, da die Ereignisse aus der Sicht derjenigen erzählt wird, die an den Kämpfen in der Schildzentrale teilnehmen. Das gesamte Kampfgeschehen ist glaubwürdig und realistisch in Szene gesetzt und packt das Publikum sofort. Man bekommt das Gefühl, gemeinsam mit Jublonsky einen unbarmherzigen Kampf gegen die Zeit auszutragen, ein Stilmittel, das die Geschehnisse noch kompakter und spannender ausfallen lässt.
Eine Verschnaufpause wird zu keiner Zeit gewährt, denn auch wenn das Schlachtgeschehen endlich hinter einem liegt, erwarten den Hörer weitere Entwicklungen, die die Adrenalinkurve nur minimal sinken lassen. Der gelungene Genrecocktail aus Science-Fiction, Thriller und einem guten Schuss Action kann erneut überzeugen und lässt inhaltlich kaum einen Wunsch offen. Im Moment dürfte "Fraktal" sicher das spannendste und unterhaltsamste Projekt in Sachen Sci-Fi-Hörspiel weit und breit sein. Neben dem wirklich guten Plot ist es natürlich auch das Sounddesign dieser Folge, das den homogenen Gesamteindruck noch verstärkt. Jedes Geräusch sitzt an der richtigen Stelle und lässt die epische Schlacht um die Schildzentrale Gestalt annehmen, aber auch alle anderen Szenen sind mit viel Liebe gestaltet und lassen die Abenteuer der Skyclad lebendig werden. Dazu kommt wieder einmal ein mitreißender Soundtrack, der über die Fantasie beflügelnde elektronische Klänge bis hin zu epischen, orchestralen Stücken eine Menge zu bieten hat.
Bettina Zech gelingt es einmal mehr, die menschlichen Abgründe ihrer Figur Amy Keppler schonungslos offenzulegen. Die innere Zerrissenheit und der Zwang, den sie verspürt, seitdem sie der Folter unterzogen wurde, sind hier jeden Moment spürbar, eine mehr als beachtliche Leistung. Johannes Steck übernimmt erneut die Rolle des Jason Jublonsky, dem die undankbare Aufgabe zufällt, nahezu im Alleingang die Welt retten zu müssen, und man hört ihm zu jeder Sekunde an, welche Last dies mit sich bringt. Ein weiterer überzeugender Sprecherbeitrag dieser Episode. Dazu gesellen sich viele weitere bekannte Synchronstimmen wie Gordon Piedesack, Martin Sabel, Katharina von Daake und Michael-Che Koch, die allesamt mit viel Eifer bei der Sache sind und "Die Krieger des Taroximperiums" zu einer der bisher besten Geschichten dieser Serie werden lassen. "Fraktal" ist auch weiterhin eine der positiven Überraschungen der jüngeren Vergangenheit.