Die Antares ist ein herkömmlicher Raumfrachter, der sich in den Weiten des Alls zwischen den von Menschen besiedelten Sternsystemen bewegt. Das Leben an Bord ist Routine, bis man zufällig auf dem Rückweg zur Erde auf ein merkwürdiges Objekt stößt.
An Bord der Antares herrscht ausgelassene Stimmung, ein langer und ereignisloser Flug geht zu Ende und tatsächlich scheint man die Erde sogar früher zu erreichen als geplant. Tatjana, Jim und Claude wollen gerade ein wenig die Heimkehr feiern, da stoßen sie auf ein unbekanntes Objekt in unmittelbarer Nähe zur Erde. Nach einer kurzen Diskussion, ob die angestammte Route verlassen werden soll, beschließt man, die Koordinaten der unerklärlichen Erscheinung im Raum aufzusuchen. Die Besatzung der Antares staunt nicht schlecht, als sie auf einen gewaltigen Asteroiden stößt.
Nach einer genauen Untersuchung beschließt man zu landen und nach verwertbaren Rohstoffen zu suchen. Zunächst scheint es sich um ein leichtes Unterfangen zu handeln, doch dann ändert sich von einem Moment auf den anderen alles, die Antares kann den seltsamen Himmelskörper nicht mehr verlassen. Was sich zunächst als Bedrohung für die Crew des Raumschiffs darstellt, entwickelt sich alsbald zu einer Bedrohung für die gesamte Menschheit. Wir es die Besatzung der Antares 8 schaffen, das Schlimmste zu verhindern?
In einem weiteren Abenteuer auf der zweiten CD wird die Crew der neuen Antares 9 damit beauftragt, einen hochrangigen Militärangehörigen zu einer Abrüstungskonferenz in einem fernen Sternensystem zu fliegen. Da mit Komplikationen auf der Reise zu rechnen ist, hat man sich dazu entschlossen, den General inkognito auf einem unscheinbaren Frachtraumer an sein Ziel zu bringen. Doch anstatt eines möglichen Angriffs kommt es zu einem unvorhergesehenen Unfall im Raum, der die Antares zur Landung auf einem nahen Planeten zwingt. Ein großes Problem, denn der gesamte Planet ist militärisches Sperrgebiet.
Als niemand auf die Notfunksprüche reagiert, entschließt man sich trotz allem zu landen. Schon kurz nach der Ankunft steht fest, dass etwas nicht stimmt. Die nahe Militärbasis ist verlassen. Als man die Station durchsucht, teilt der General ein äußerst beunruhigendes Geheimnis mit seinen Begleitern. Eine neue Waffe ungeheurer Zerstörungskraft wurde entwendet und könnte sämtliche Friedensgespräche zunichtemachen. Die Diebe müssen um jeden Preis gestellt werden – nur der tapferen Crew der Antares 9 kann diese Herkulesaufgabe gelingen.
Mit "Antares 8" hat Imaga ein Kleinod, das man unumwunden als klassische Science-Fiction bezeichnen darf, aus den Archiven geborgen und auf liebvolle Weise remastert. An allen Ecken und Enden atmet diese Produktion den Geist der ausgehenden 1970er und frühen 1980er Jahre, egal ob man sich die Story, die musikalische Gestaltung oder die Dialoge genauer anschaut. Für viele Kassettenkinder dürfte diese Veröffentlichung eine nostalgische Reise in die Kindheit sein, für alle anderen ein gelungenes Beispiel für die kreative Hörspielarbeit dieser Zeit.
Präsentiert werden dem Hörer hier zwei geradlinige Geschichten, die ohne ablenkende Nebenschauplätze auskommen, aber trotz ihrer direkten Ausrichtung bestens zu unterhalten wissen. Inhaltlich finden sich gut verpackt,die realen Ängste der damaligen Zeit wieder: Eine nicht näher definierte Gefahr aus den Tiefen des Alls und eine Superwaffe, die alles zu vernichten mag, waren in den Köpfen der Menschen tief verwurzelt. Mit "Antares 8" ist es gelungen, daraus eine Geschichte zu erschaffen, die bis zur letzten Minute Spannung garantiert. Auch nach über 40 Jahren sind die Abenteuer der Antares immer noch ein Pflichtkauf für alle Science-Fiction-Fans.
Die Dialoge lassen einen aus heutiger Perspektive das eine oder andere Mal schmunzeln, was das Hörvergnügen allerdings nicht beeinträchtigt. Die musikalische Untermalung tut ein Übriges, um sich binnen Sekunden in den 1980ern zu wähnen. Kühle, manchmal geradezu kalte Synthesizerklänge erzeugen eine bedrohliche und geheimnisvolle Stimmung, die jeden sofort an die Tiefen des Weltraums und die dort lauernden Gefahren denken lässt. Die verwendeten Stücke hätten nicht besser gewählt sein können. Oliver Döring und sein Team haben bei der Restaurierung dieser Produktion viel Sorgfalt walten lassen und sie mit viel Liebe zum Detail auf die heutigen Standards gehoben. Vorbildlich!
Was soll man zu den Sprechern dieser beiden Hörspiele schreiben? Nahezu alle gelten heute als Stimmen, die eine ganze Hörspielgeneration entscheidend mitgeprägt haben und mit ihrer Arbeit zu verzaubern wussten. So geben sich hier so bedeutende Künstler wie Klaus Dittmann, Ursela Monn, Michael von Rospatt, Heidi Schafffrath und Ernst von Klippstein die Klinke in die Hand und schaffen es den Hörer ohne Probleme zwischen die Weite der Sterne zu entführen. Lediglich die verfremdeten Roboterstimmen strapazieren ein wenig die Gehörgänge, ansonsten bleiben hier keinerlei Wünsche offen. Imaga hat dem Hörspiel mit der Wiederveröffentlichung einen großen Dienst erwiesen und einen Klassiker wieder für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Danke dafür!