Wenn es tatsächlich Leben auf anderen Planeten gibt, wird es uns freundlich oder feindlich gesonnen sein? Ein abgelegener See im Schwarzwald könnte bald die gewünschten Antworten liefern.
Wie so oft verfolgenden die beiden Freunde Michi und Robby den CB-Funkverkehr in ihrer Heimatregion, dem südlichen Schwarzwald. Sie hoffen vielleicht auf etwas Interessantes zu stoßen, obwohl es wahrscheinlich wieder nur auf die Gespräche einiger Fernfahrer hinauslaufen wird. Doch dann lauschen sie dem Funkverkehr eines Militäreinsatzes ganz in ihrer Nähe. Scheinbar befinden sich die Soldaten an einem See, der seit einiger Zeit als Sperrgebiet ausgewiesen ist. Obwohl sie es beide besser wissen müssten, machen sie sich auf dem Weg zu dem abgeriegelten Gewässer, um aus nächster Nähe verfolgen zu können, warum die Armee mitten in der Nacht eine Mission im verschlafenen Schwarzwald durchführt.
Robby und Michi haben vieles für möglich gehalten, doch was sie am See erwartet, überschreitet ihre kühnsten Erwartungen. Sie werden Zeuge wie eine Gruppe von Außerirdischen die Tiefen des Sees verlässt und die Militäraktion beinahe in einem Fiasko endet. Erst durch den Einsatz eines Betäubungsmittels können die Wesen gestoppt werden, allerdings fallen auch die beiden unerwarteten Zaungäste dem Gas zum Opfer und werden außer Gefecht gesetzt. Beide werden mit den Besuchern aus dem All an einen geheimen Ort gebracht. Das Militär will um jeden Preis in Erfahrung bringen, warum es in den letzten Monaten zu erhöhter Aktivität der Außerirdischen gekommen ist. Noch ahnt niemand, welch dramatischen Ereignisse die Soldaten und Wissenschaftler erwarten. Mitten im Geschehen die beiden Jungs, die eigentlich nur einen aufregenden Abend voller Abenteuer erleben wollten.
Die vierte Epsiode des Neuauftakts der "Gruselserie" aus dem Hause Europa widmet sich dem mysteriösen Auftauchen von Außerirdischen in einem unzugänglichen Vulkansee. Der Anfang der Geschichte gerät durchaus spannend, wenn die beiden Jugendlichen unerwartet inmitten eines Militäreinsatzes landen, verströmt dies das Flair der alten Neonreihe. Ein Gefühl von Gänsehaut stellt sich ein, wenn die unbekannten Lebensformen dem Wasser entsteigen und sich mit einer Gruppe schwer bewaffneter Soldaten konfrontiert sehen. Und was passiert dann? Eigentlich nicht mehr sehr viel, denn der Spannungshöhepunkt der Geschichte ist damit bereits erreicht.
Die folgenden Ereignisse im Inneren einer geheimen Forschungsbasis können nicht mehr an die vorausgegangenen Geschehnisse anknüpfen. Spannung ist leider Fehlanzeige, die Handlung dümpelt vor sich hin. Gänsehaut will sich auch nicht wirklich einstellen, die im Titel angekündigten Aliens sind nämlich weder grauenvoll noch furchteinflößend, sondern einfach nur da. Selbst der gefällige Twist am Ende der Story schafft es nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Auf den Punkt gebracht gelingt es der Handlung zu keinem Zeitpunkt wirklich zu fesseln.
Die Soundeffekte sind gut gewählt und schaffen es problemlos, das richtige Flair für die jeweilige Szenerie heraufzubeschwören, egal ob abgelegener Waldsee oder futuristische Forschungsstation, hier ist alles am richtigen Platz. Die verwendeten Musikstücke stimmen den Hörer auf mysteriöse und geheimnisvolle Ereignisse ein und können auf ganzer Linie überzeugen. Bei der Besetzung der Rollen hat man tatsächlich nur wenig dem Zufall überlassen und eine ganze Reihe von bekannten Stimmen verpflichtet, die bereits seit Jahrzehnten die Hörspiellandschaft mitgestalten und prägen. Allen voran wäre da natürlich Klaus-Dieter Klebsch zu nennen, der hier als Kommandant Sauttner zuhören ist und die ideale Besetzung für einen militärischen Betonkopf darstellt. Seine markante Stimme passt hervorragend zum typischen Soldatenjargon.
Anne Moll und Lutz Mackensy schlüpfen in die Rollen eines wissbegierigen Forscherduos, das auch bereit ist, die Grenzen des moralisch Vertretbaren in seinem Sinne zu strapazieren. Lino Kelian und Lovis Harloff sind als Michi und Robby zu hören und liefern hier eine glaubwürdige Performance als jugendliches Gespann ab, das sich urplötzlich in einer vollkommen unerwarteten dramatischen Situation wiederfindet. Dazu kommen ein halbes Dutzend weitere Sprecher, die den positiven Gesamteindruck des Ensembles abrunden. Der Neustart der "Gruselserie" krankt auch im vierten Anlauf an den beliebigen Skripten, die leider nur sehr bedingt Horror und Gänsehaut beim Hörer hervorrufen. Vielleicht sollte man auch anderen Autoren eine Chance geben, sich an dieser Stelle zu bewehren, um endlich den von den Fans erwarteten Grusel sicherzustellen.