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Die drei ??? 190

In ihrer langen Laufbahn als Detektive haben die drei Fragezeichen bereits eine Menge seltsamer und kurioser Fälle gelöst, doch für einen Klienten eine Wette zu gewinnen ist selbst für die Jungs aus Rocky Beach neu.

(C) Europa/Sony Music / Die drei ??? 190 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie drei Fragezeichen staunen nicht schlecht, als ein altes Wohnmobil auf den Schrottplatz rollt und dessen Besitzer mit einer seltsamen Bitte an sie herantritt. Die Jungs erwartet scheinbar kein neuer Fall, sondern eine gänzlich andere Herausforderung. Jeff Ranaldo hat leichtsinnigerweise eine Wette angenommen, die er allein gar nicht gewinnen kann und deshalb Hilfe von anderen benötigt. An dieser Stelle kommen Justus, Peter und Bob ins Spiel, die drei Freunde sollen einen Escape Room mit fünf Zimmern gegen ein anderes Team in Rekordzeit lösen. Der Ehrgeiz der Juniordetektive aus Rocky Beach ist geweckt und begeistert nehmen sie den Auftrag an. Bereits wenige Tage später bricht man in die kalifornischen Berge auf, mit der klaren Absicht als Sieger vom Platz zu gehen.


Zwar sind die drei Fragezeichen überrascht zunächst zu hören, dass die Anlage geschlossen sei, doch dann geht alles scheinbar doch seinen gewohnten Gang. Nachdem einige Zeit verstrichen ist wird klar, dass sich außer den Detektiven niemand mehr im Haus befindet und der als Vergnügen gedachte Ausflug zunehmend zur komplizierte Aufgabe mutiert, dem riesigen Haus wieder zu entkommen. Spätestens jetzt ist klar: Die drei Fragezeichen haben einen neuen Fall. Neben den Rätseln innerhalb des Hauses gibt es auch eine Menge Fragen im Hintergrund zu klären, die sich als harte Nuss herausstellen.


"Die Kammer der Rätsel" greift einen Trend auf, der sich seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit erfreut. Mehrere Gruppen treten gegeneinander an, sich aus einem verschlossenen Raum befreien, indem sie knifflige Rätsel lösen, um wieder in Freiheit zu gelangen. Eine Ausgangssituation, die geradezu danach schreit, in einem Abenteuer der drei Fragezeichen aufgegriffen zu werden, denn schließlich ist eines der Mottos, mysteriöse Rätsel aller Art zu lösen. Gelingt es jedoch um einen Freizeittrend eine spannende Geschichte zu konstruieren, die in der Lage ist, den Hörer zu fesseln?


Auf den ersten Blick scheint die Idee tatsächlich aufzugehen. Die fünf Räume des "No-Exit" versprechen einige schwierige Rätsel für die drei Fragezeichen und können diese Erwartungshaltung auch durchaus einlösen. Natürlich dürfte auch jedem Hörer klar sein, dass es nicht wirklich eine harmlose Wette ist, die die Freunde vom Gebrauchtwarenhandel Titus Jonas hier ins Spiel bringt. Allerdings wirkt die ganze Geschichte etwa ab der Mitte etwas zerfahren und Spannung will nur bedingt aufkommen. Leider kann auch die Auflösung nicht in allen Belangen punkten, da sie doch zu konstruiert wirkt und auch der wahre Grund, warum sich die drei Detektive durch den Escape Room rätseln sollen, will nicht wirklich überzeugen. Diese Kritikpunkte finden sich aber bereits im Roman wieder, sodass man sie bei der Vertonung nur sehr schwer hätte vermeiden können.


Die verwendeten Musikstücke und Geräusche lassen, wie eigentlich so oft, kaum Wünsche offen und passen gut zu den geschilderten Ereignissen. Vielleicht hätten die Klänge innerhalb des "No-Exit" noch etwas geheimnisvoller ausfallen dürfen, doch dieser Umstand ist nur marginal und spielt eine Nebenrolle. Über die Besetzung der Hauptrollen braucht man eigentlich keine Worte mehr zu verlieren. Oliver Rohrbeck, Jens Wawrzeck und Andreas Fröhlich kennen die Figuren mittlerweile so gut als seien sie ihr zweites Ich und genauso wirken auch die Dialoge, man wähnt hier eher langjährige Freunde zu belauschen als Synchronsprechern bei der Arbeit. Till Huster findet die richtigen Worte und Betonungen, um den Glücksritter Jeff Ranaldo, der sich in den kalifornischen Küstenstädten mit Straßenmusik über Wasser hält, in Szene zu setzen.


Anna Carlsson in der Rolle der Sandy ist leider nur anstrengend. Hier kommt einem leider sofort der Begriff "Overacting" in den Sinn. Dazu sind ihre Textpassagen so angelegt, dass man bereits nach wenigen Minuten den Eindruck bekommt, sie sei lediglich eitel und dumm, was sehr überzogen wirkt. Rainer Brandt und Michael Lott liefern eine solide Leistung ab und können mit ihrer Arbeit überzeugen. Insgesamt ist "…und die Kammer der Rätsel" eine mittelprächtige Angelegenheit geworden, einen großen Anteil daran hat leider die Romanvorlage. Außerdem bedarf es wieder einmal sehr langer Erklärungen zum Schluss, um alles plausibel aufzulösen, was leider nicht zum Hörgenuss beiträgt. Die nächsten Episoden wissen sicherlich wieder mehr zu überzeugen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Europa/Sony Music



 



 
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