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Blade of the Immortal – Perfect Edition 1

Was macht ein Samurai, um seine Sünden abzubüßen und seine Unsterblichkeit zu verlieren? Natürlich ein Mädchen auf seinem Rachefeldzug begleiten!

Blade of the Immortal - Perfect Edition 1Seit der Gründung 2018 hat sich Manga Cult binnen kürzester Zeit zur heißen Adresse in Sachen sequentieller Erzählkunst made in Japan entwickelt – man denke nur an die edlen Gesamtausgaben moderner Klassiker wie "BLAME!", "Gantz" oder "RG Veda", die uns das Sublabel des Cross Cult Verlags bisher beschert hat. Mit "Blade of the Immortal" konnten sich die Ludwigsburger die Rechte an einer weiteren Perle sichern, die es im Land der aufgehenden Sonne von 1993-2012 in gesammelter Form auf stattliche 30 Bände brachte. Die jetzige "Perfect Edition" erscheint als Softcover mit strukturiertem Umschlag und wird mit jeder der 15 geplanten Nummern zwei Bände der in Deutschland ursprünglich 2002-2013 von Egmont Manga veröffentlichten Serie beinhalten.


Im Zentrum der Handlung steht ein Duo, welches das Schicksal zusammengeführt hat und durch eine blutige Vergangenheit verbindet. Manji ist ein Samurai, der das tödliche Handwerk für seinen Herrn bereute und nicht nur diesen, sondern auch Dutzende andere umbrachte. Unter den Opfern war auch der eigene Schwager, was seine kleine Schwester in den Wahnsinn trieb und ihn zum sogenannten "Hundert-Männer-Mörder" machte. Als sie jedoch ermordet wird, gibt er der 800 Jahre alten Nonne Yaobikuni das Versprechen, als Buße das Leben von 1000 bösen Männern zu nehmen, um seinen Fluch loszuwerden – er übersteht nämlich selbst schwerste Wunden. Seiner Dienste versichert sich kurze Zeit darauf die 16-jährige Rin, deren Vater den rachedürstigen Mitgliedern einer Kampfkunstschule zum Opfer fiel.


Beide machen sich nun auf die Suche nach dem dafür verantwortlichen Anotsu Kagehisa, dessen Itto-Ryo-Schule nach der totalen Dominanz strebt und andere Lehreinrichtungen für die Schwertkunst der Reihe nach zerstört. Der erste Handlanger, der Rins Mutter auf dem Gewissen hat, ist vergleichsweise schnell gefunden und ausgeschaltet, aber je näher sie und ihr frischgebackener Leibwächter ihrem Gegner kommen, desto gefährlicher wird die Angelegenheit. Selbst für einen Unsterblichen wie Manji, denn wie sich bald herausstellt, ist er nicht der Einzige, dem das "Geschenk" der heiligen Blutwürmer zuteilwurde, die in kürzester Zeit die ihrem Wirt zugefügten Verletzungen heilen. Und so könnte der über die Jahre in der Kampfkunst nachlässig gewordene Samurai sein Ziel zu sterben doch früher als geplant erreichen…


Das größere Format, das Manga Cult seinen Gesamteditionen zu spendieren pflegt, stellt einen veritablen Pluspunkt für Hiroaki Samuras Saga dar, von dem die mitunter etwas unübersichtlich gestalteten Kampfszenen spürbar profitieren. In puncto Artwork am schönsten fallen die an neuralgischen Punkten eingesetzten Seiten ohne jeglichen Text aus, die in ihrer Opulenz mitunter an eine actionbetonte Manga-Variante klassischer Jugendstilmotive erinnern. Doch auch erzählerisch wissen die ersten acht Kapitel zu unterhalten, naturgemäß mit jeder Menge Schwertduellen, aber auch einigen humorvollen Momenten und einem Schuss Mystery, was die Sache mit Manjis Leider-nicht-Alleinstellungsmerkmal betrifft. Als Bonus gibt es eine Galerie mit einigen Farbseiten und erhellende Infos zum in der Serie prominent vorkommenden Hakenkreuz, um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen – obwohl die Aussage des Protagonisten, was passen würde, wenn Leute wie er an die Macht kämen, in diesem Kontext doch unweigerlich eine gewisse Gänsehaut erzeugt.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Cross Cult Verlag


 
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