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Die offizielle Marvel-Superhelden-Sammlung 155

Normalität ist etwas, das Menschen eher nicht anstreben, für Vision hingegen ein schier unerreichbares Ideal.

Die offizielle Marvel-Superhelden-Sammlung 155Mit "Avengers: Age of Ultron" erlangte eines der ältesten (und abseits der Comics lange unverdient in der zweiten Reihe stehenden) Mitglieder der Rächer 2015 endlich die ihm gebührende Aufmerksamkeit auf der Leinwand. Aber auch auf dem kleinen Bildschirm darf Marvels bekanntester Synthezoid glänzen, fällt ihm doch die Ehre zu, im Rahmen der bei Disney+ ab Januar 2021 laufenden sechsteiligen Serie "WandaVision" die "Phase Four" des "Marvel Cinematic Universe" einzuläuten. Es wird spannend zu sehen, wie die Macher rund um Kevin Feige die ebenso vielfältige wie verworrene Geschichte von Ultrons Schöpfung, die seit 1968 der Komplexität des Marvel-Universum mit der ihm eigenen kühler Logik begegnet, umzusetzen gedenken.


Als nicht unwesentliche Inspiration, so mutmaßte bereits Tom King, dürfte die von ihm geschriebene und von Gabriel Hernandez Walta fabelhaft gezeichnete Maxiserie "The Vision" dienen, die 2015/16 erschien und bisher die einzige Marvel-Arbeit des aktuell bei DC unter Exklusivvertrag stehenden Autors darstellt. Darin lässt sich der Avenger im beschaulichen Arlington, Virginia nieder, um sich mit der von ihm geschaffenen Familie den Traum von einem normalen Leben zu erfüllen. Ehefrau Virginia, Sohn Vin und Tocher Viv sind jedoch nicht das, was man in der Nachbarschaft als normal ansieht, erst recht nicht, als der Grim Reaper sie überfällt und dabei ums Leben kommt. Die Vertuschungsversuche nach dem Vorfall setzen eine Kette von Ereignissen in Gang, die das angestrebte Idyll eines unauffälligen Lebens von Maschinen unter Menschen als tragische Illusion enttarnen.


Die für das Genre ansonsten quasi inoffiziell Regel, dass in jedem Heft zumindest einmal die Fäuste fliegen sollen, bricht die erste Hälfte von "The Vision" auf wohltuende Art. King versteht es, den Fokus auf das zu legen, was eigentlich die Faszination von Superhelden-Comics ausmacht (und ausmachen sollte) – nämlich die Frage der eigenen Identität und die soziale Interaktion mit anderen, hier noch verstärkt um den Anspruch eines künstlichen Wesens, die Menschen und deren Verhaltensmuster zu verstehen. Wenn hier Wände bersten oder Blut spritzt, dann nicht zum Zweck schablonenhafter Erzählmuster, sondern um die realen Konsequenzen der Grausamkeit von Worten, Taten und Lügen aufzuzeigen. Eine aufregende Lektüre, deren zweiten Teil uns Hachette glücklicherweise auch noch liefern wird.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette





Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.zeit-fuer-superhelden.de.


 
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