Auch Batman kann bluten. Verdammt viel sogar. Und wenn er zu bluten aufhört, dann jagt er Mörder. Auch wenn es die seines Erzfeindes sind.

Batman liegt schwer verletzt in einem Krankenwagen und kann sich gerade noch gegen seine Demaskierung wehren. Von seinen Helfern wie ein verwundetes Tier gejagt schafft der halbtote Held die Flucht und niemand Geringerer als John Constantine, nebenbei auch der Erzähler dieser düsteren Story, rettet den Dunklen Ritter. Doch sein Erzfeind Joker hat nicht so viel Glück und fällt einem geheimnisvollen Mörder zum Opfer. Egal ob Feind oder Freund, die fragwürdigen Umstände seines Ablebens gehören aufgeklärt, doch dabei tun sich unerwartete Abgründe auf, die tief in Bruce Waynes Vergangenheit zurückreichen.
Autor Brian Azzarello, der bereits mit
"Joker" und kürzlich auch mit "Batman: Dark Knight III" in Gotham City zugegen war, kreiert unter dem "Black Label" eine beeindruckend düstere Story, die von Zeichner Lee Bermejo, der ebenfalls mit "Joker" schon für die Fledermaus tätig war, treffend finster in Szene gesetzt wird. Abgesehen von der überaus gespenstischen Geschichte, die durch die Anwesenheit von Constantine tatsächlich einen übernatürlichen Anstrich erhält, war es vor allem das bloßgestellte Genital von Batman beziehungsweise Bruce Wayne, das für Aufregung sorgte.
Das erste Mal wurde das Geschlechtsteil grafisch dargestellt, nicht etwa in einem sexuellen Zusammenhang, nein, nebenbei beim Wechseln der Kostümierung. Notwendig oder nicht, diese Frage erübrigt sich im deutschen Sprachraum, wurde das beste Stück Bruce Waynes doch Opfer der nachträglichen Zensur durch DC. Woher die öffentliche Angst vor Geschlechtsteilen rührt bleibt unergründlich, aber aus irgendwelchen Gründen sind Blut und Gewalt okay, Geschlechtsteile nicht. Über die Folgen dieser Handhabe lässt sich streiten. Über die dunkle Spannung, die der erste von insgesamt drei Hardcover-Bänden verbreitet, jedoch nicht.