Entgegen allen Warnungen legt sich Catwoman mit einem Profikiller an, der selbst für ihre katzenartigen Reflexe eine Nummer zu schnell ist.
Kurz vor dem Ausklingen seiner DC-Sammlung hat Eaglemoss mit dem vorliegenden und dem nächsten Band nochmals Material aus den von Ed Brubaker verfassten Abenteuern von Catwoman parat. Während sich in
Ausgabe 36 der Auftakt ihrer 2002 gestarteten Ongoing fand, geht es nun nach einem Zeitsprung ab dem 2004 erschienen Heft 25 der Serie weiter. Selina Kyle will ihrem Anspruch, das von Kriminalität und Armut geprägte Viertel East End zum möglichst harten Pflaster für das organisierte Verbrechen zu machen, Nachdruck verleihen und geht mit allen Mitteln gegen die schmutzigen Geschäfte der mit dem Pinguin unter einer Decke steckenden Mafia vor. Als sie eine Geldlieferung teilweise entwendet (zwecks Verteilung nach Art von Robin Hood im Viertel) und den Rest in Flammen aufgehen lässt, bekommt sie es mit einem neuen Gegner zu tun.
Der nennt sich Zeiss, ist in der Vergangenheit bereits an Batman geraten und von ihm besiegt worden, sodass er seine Rachegelüste nun auf dessen (mehr oder weniger) Verbündete projizieren. Dank operativer Verbesserungen seiner Augen und einer speziellen Brille ist er in der Lage, die Bewegung anderer quasi in Zeitlupe zu verfolgen und immer einen Schritt voraus zu sein. Der Bruchteil einer Sekunde kann im Kampf mit ihm den Tod bedeuten, was auch Catwoman klar wird, als sie ihn in eine Falle zu locken versucht und mitansehen muss, wie ihr verbündeter Slam Bradley einen lebensbedrohlichen Bauchstich kassiert. Trotz der Warnungen von Freunden und Batman lässt sie nicht davon ab, den psychopathischen Profikiller erneut zu stellen.
Mit dem von ihm für "Batman" 582 geschaffenen Gegner stellt Autor Brubaker der Protagonistin eine hart zu knackende Nuss gegenüber, der auch ihren aussichtslos scheinenden Kampf gegen die Bandenkriminalität in "ihrem" Viertel treffend reflektiert. Der wunderbar kühle Zeichenstil von Paul Gulacy, von Tuscher Jimmy Palmiotti und Koloristin Laurie Kronenberg toll unterstützt, passt hier wie die Faust aufs Auge (nicht nur von Zeiss), ganz abgesehen von Slam Bradleys optischer Ähnlichkeit zum großen Robert Mitchum. Ebenfalls enthalten ist das Debüt von Oswald Chesterfield Cobblepot alias Pinguin aus "Detective Comics" 58 von 1941, der auch in "Hochdruck" ebenfalls seine garstigen Finger im Spiel hat.