Lazarusgruben sind eine tolle Sache. Vorausgesetzt man belebt die Richtigen damit…
Mit der vorliegenden Ausgabe der Sammlung im Zeichen der Fledermaus knüpft Eaglemoss nathlos an
"Das neue dynamische Duo" an. Dick Grayson, nach dem vermeintlichen Tod von Bruce Waye als neuer Batman unterwegs, hat seine liebe Mühe mit dessen Sohn, der ihm nun als Robin zur Seite steht. Die vorangegangenen Scharmützel haben jedoch, was den Kampf gegen das Verbrechen angeht, auch gravierende körperliche Spuren bei dem eigenwilligen Sidekick hinterlassen. Dem wahnsinnigen Flamingo verdankt Damian, dass er nun von der Hüfte abwärts gelähmt ist, was seine Mutter Talia und mit ihr die ganze Bandbreite an al Ghul`scher Technologie auf den Plan ruft. Das neue Rückgrat, das sie ihrem Spross verpasst, hat für die Dame aber auch noch eine zweite Bedeutung, wie sich alsbald zeigen wird.
Dick Grayson ist inzwischen in England unterwegs, um gemeinsam mit den verbündeten Knight und Squire dem Geheimnis einer Lazarusgrube auf die Spur zu kommen, was verständlicherweise auch die Unterwelt auf den Plan ruft. Dass dieses wundersame Planschbecken der Verjüngung Tote zurückholen kann, wissen geneigte DC-Leser natürlich, und im Fall der tödlich verwundeten Batwoman klappt das auch wunderbar. Im Gegensatz zum Körper von Bruce Wayne, denn der gute Dick schon zuvor dorthin gebracht hat, in der Hoffnung, den geschätzten Mentor wieder ins Diesseits zu befördern. Pech für ihn und seine Mitstreiter, dass es sich nur um einen toten Klon von Batman aus Darkseids Labor handelt, der nun (thematisch und damals zeitlich passend in zombiehafter "Blackest Night"-Manier) Amok läuft.
Mit den beiden hier abgedruckten Dreiteilern "Blackest Knight" und "Batman vs. Robin" aus den "Batman and Robin"-Ausgaben 7-12 von 2010 fährt Mastermind Grant Morrison den Schrägheitsfaktor in Bezug auf das Schurkenpersonal zurück und konzentriert seine Story nicht nur auf die Schnitzeljagd rund um den
in der Zeit verschollenen Bruce Wayne in Wayne Manor, sondern auch die Abnabelung von Damian Wayne von seiner mörderischen Vergangenheit mütterlicherseits. Und ganz am Schluss erfolgt die Enttarnung von Oberon Sexton, hinter dem sich, wie wir wissen, ein alter Bekannter verbirgt! Spannend erzählt, mit feiner Ironie und zeichnerisch vor allem im Fall von Andy Clarkes an Kupferstiche erinnerndes Artwork auch optisch tadellos, fertig ist ein astreines Kapitel der jüngeren Bat-Historie.