Ein Todesfall in Gotham City führt Batman in die Stadt von Superman, mit dem er in der frühen Post-Crisis-Zeit nicht das allerherzlichste Verhältnis pflegt.
Innerhalb seiner DC-Sammelreihe hat Eaglemoss bereits mehrere Bände den gemeinsamen Abenteuern von Superman und Batman als zwei Drittel der heroischen "Trinity" von DC gewidmet, mit dem vorliegenden geht es ins Jahr 1990. Einige Zeit zuvor hatte John Byrne auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft dem Mann aus Stahl nach den realitätsverändernden Geschehnissen der "Crisis on Infinite Earths" in einer
wegweisenden Miniserie einen neuen Status quo auf den muskulösen Leib geschrieben. Der beinhaltete auch ein Abgehen vom über Dekaden gehandhabten herzlichen Einvernehmen der beiden Helden hin zu einem betont kühleren Arbeitsverhältnis. Eine ihrer frühen Begegnungen der Post-Crisis-Ära, die Byrne zusammen mit Zeichner Art Adams im ersten "Action Comics Annual" von 1987 gestaltete, bildet den eher unspektakulären Auftakt dieser Ausgabe.
Betitelt ist sie mit "Dunkler Ritter über Metropolis", obwohl dem im Juni 1990 in "Superman" 44, "Adventures of Superman" 467 und "Action Comics" 654 erschienenen namensgebenden Dreiteiler noch zwei zuvor im Mai veröffentlichte Supie-Augaben vorangestellt werden. Die wohl der Tatsache von drei (und ab 1991 vier) pro Monat auf den Markt gebrachten Heften mit Abenteuern des Stählernen geschuldete Erzählweise mit nebenherlaufenden Ereignissen kommt einer kompakten Form nicht gerade zugute, auch John Byrnes unverhohlene Hommage an die (zuvor auch von ihm selbst kreativ gelenkten) Fantastic Four ist zwar nett und beinhaltet den für DC-Historiker nicht unwesentlichen ersten Auftritt des späteren Cyborg-Superman Hank Henshaw, hat hier aber eher den Charakter eines Lückenfüllers.
Die Hauptstory, in welcher Batman in Gotham City den Kryptonitring bei einem an dessen radioaktiver Strahlung verstorbenen Obdachlosen findet und sich zur Spurensuche nach Metropolis begibt, wurde mit dem herannahenden Prozess gegen Morgan Edge als von Klatschreporterin Cat Grant, Lois Lane und Clark Kent aufgedeckten Anführer der Verbrecherorganisation Intergang verknüpft. Im Wesentlichen lässt das Kreativteam um Dan Jurgens und Roger Stern den Dunklen Ritter nur dem nachgehen, was wir Leser ohnehin schon wissen – nämlich dass eine ehemalige Mitarbeitern von Lex Luthor das strahlende Artefakt, das ihm die Hand kostete, gestohlen und die Geheimidentität von Superman aufgedeckt hat. Detektivarbeit, die für interessante Wendungen der Geschichte sorgen hätte können, findet hier im Grunde nicht statt.
"Dark Knight over Metropolis", eher als verkaufsförderndes Vorbeischauen des Mitternachtsdetektivs in Metropolis denn als wirkliches Crossover zu verstehen, nimmt seinen Platz eher in den hinteren Reihen der DC-Annalen ein und bleibt wohl nur hartgesottenen Fans deshalb in Erinnerung, weil Supie seinem Kollegen aus Gotham als Vertrauensbeweis den Kryptonitring übergibt, der ihn im Fall des Falles stoppen könnte. Ein unheilvolles Gastspiel geben auch die in der Kollektion altbekannten Patzer im Lektorat und die Tatsache, dass keines der schmucken Originalcovers abgedruckt worden ist. Als charmant-naives Extra in Ordnung geht die Bonusstory aus "Adventure Comics" 293 von 1962 mit Superboy, der Legion der Superhelden und diversen Supertieren.