Die Rachegelüste eines gefürchteten Verbrecherbosses machen LeBrock zum Gesuchten wegen Mordverdachts.
Ziemlich genau ein Jahr nach dem englischsprachigen Original hat Leser & Schreiber auch hierzulande allen Fans das große Finale rund um Bryan Talbots anthropomorphen Ermittler in Diensten von Scotland Yard vorgelegt. "Supreme" bietet den großen Showdown, der sich bereits im
vierten Band mit dem erstmaligen Auftreten der Unterweltgröße Tiberius Koenig angedeutet hat. Der Fiesling mit dem Aussehen eines Tyrannosaurus Rex hat noch eine Rechnung offen mit Detective Inspector LeBrock, schließlich hat dieser kürzlich seinen Bruder abserviert. Den mochte er zwar nicht besonders, aber es geht nun einmal ums Prinzip und in einem Aufwaschen auch gleich um das Umsetzen äußerst ambitionierter Pläne.
Nachdem er das organisierte Verbrechen in Grandville seinem gestrengen Regime unterworfen hat, sollen nun auch die Gangs in der britischen Hauptstadt seinen Führungsanspruch anerkennen. Um Abweichler auf Spur zu bringen, lässt Koenig einen Anschlag auf ein vornehmes Restaurant verüben, um eine Fehde zu inszenieren und die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken. Selbige führt die Kollegen nämlich alsbald zu LeBrock selbst, der verhaftet werden soll, schließlich hat er aus Rache den Mörder seiner Frau in dessen Anwesen kaltblütig erschossen. Die Lage könnte nicht aussichtsloser sein, doch sein Feind ist längt noch nicht fertig mit dem Detective Inspector.
Bryan Talbot hat sich nochmal ordentlich ins Zeug gelegt, was nicht nur der auf satte 164 Seiten erhöhte Umfang beweist. Neben Einblicken sowohl in die Vergangenheit von LeBrock als auch seiner Angebeteten Billie und dem wunderbar fiesen Tiberis Koenig gibt es natürlich wieder diverse popkulturelle Referenzen zu entdecken – allem voran tritt diesmal etwa auch ein gewisser Byron Turbot als Ghostwriter für Kriminalromane auf. Mehr als jeder andere Band von "Grandville" versprüht der vorliegende die Begeisterung des Künstlers für die klassische Detektivgeschichte, was alleine schon die ungemein ausführliche Auflösung am Schluss beweist. "Supreme" ist ein würdiger Schlusspunkt und ohne Frage auch zeichnerisch wieder erste Sahne.