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Dorian Hunter – Dämonen-Killer 38

Endlich das Ziel vor Augen! Nur noch eine kurze Distanz trennt Dorian Hunter von der Quelle des Rio Negro.

(C) Zaubermond / Dorian Hunter - Dämonen-Killer 38 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSowohl Dorian Hunter als auch seine frühere Inkarnation Rudolf Speyer haben endlich ihr Ziel vor Augen. Die sagenumwobene Stadt El Dorado scheint zum Greifen nahe. Allerdings stehen die Expeditionen hier wie dort unter keinem guten Stern. Dorian wird immer öfter zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin- und hergerissen, dazu mehren sich seltsame Phänomene tief im Dschungel, während immer wieder Mitglieder der Teamgemeinschaft auf mysteriöse Weise verschwinden und manchmal als Untote aus der grünen Hölle zurückkehren. Außerdem gibt es immer noch keine konkrete Spur von Jeff Parker und seinen Leuten.


Rudolf Speyer hingegen befindet sich im Gefolge von Pascual Martinez auf dem direkten Weg nach El Dorado unter der Führung der Inkaprinzessin Marucha. Allerdings sind die Gefahren auch hier vielfältiger Natur. Flora und Fauna fordern einen hohen Tribut von den spanischen Eroberern. Dazu kommt die bange Frage, welche Ziele Marucha wirklich verfolgt und warum sie ihren toten Vater durch den Urwald transportieren lässt. Offenbar reist etwas Böses mit den Konquistadoren durch den Dschungel. Rudolf ist klar, dass er das Geheimnis der Prinzessin schnellstens lüften muss, wenn er am Leben bleiben will.


Der dritte Teil des Südamerika-Abenteuers von Dorian Hunter treibt die Handlung auf allen Ebenen voran und verlangt dem Hörer einiges ab. Man sollte sich schon etwas Zeit nehmen, um alle Handlungsstränge dieser Produktion erfassen zu können. Da sich die Geschichte neben verschiedenen Schauplätzen auch auf unterschiedlichen Zeitachsen entwickelt, versteht sich ein aufmerksames Zuhören von selbst, dafür wird man mit einem der inhaltlich vielschichtigsten und produktionstechnisch gelungensten Hörspiele des Jahres 2018 belohnt.


Viele kleine Rätsel halten die Spannung permanent aufrecht und vermengen sich mit einer ordentlichen Portion Action, dazu gesellt sich immer die Frage, was geschehen wird, wenn man endlich El Dorado erreicht? In einem Hörspiel, das sich Horror und Grusel auf die Fahne geschrieben hat, sollte beides nicht zu kurz kommen und wird im aktuellen Fall durch den fortwährenden Kampf ums Überleben gegen den Dschungel und seine natürlichen und übernatürlichen Feinde in fast jeder Minute gewährleistet. Was nützt einem eine nahezu perfekte inhaltliche Umsetzung, wenn man letztendlich auf dem Gebiet der soundtechnischen und musikalischen Gestaltung nicht mithalten kann? Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Hier liegt ein großes Plus dieser Serie.


Story, Szenengestaltung und musikalische Untermalung greifen wie Zahnräder ineinander und erschaffen etwas Besonderes. Der südamerikanische Dschungel wird hier auf plastische Art mit Leben gefüllt. Die verwendeten Geräusche machen den ungezähmten Urwald und seine Fülle an Leben nahezu greifbar. Es zirpt, flötet und raschelt an jeder Ecke. Die Gefahren, die hohe Luftfeuchtigkeit und der allgegenwertige Dreck landen auf einmal im heimatlichen Wohnzimmer und werden dabei von einem Soundtrack unterlegt, der eine exotische und bedrohliche Atmosphäre erschafft. Hier darf man getrost das Prädikat "einzigartig" verwenden.


Ein weiterer Stolperstein bei einem solchen Mammutprojekt wie dem Südamerika-Zyklus dürfte die Besetzung der Vielzahl an Rollen sein. An dieser Stelle hat man großes Fingerspitzengefühl bewiesen. Tim Knauer schlüpft einmal mehr auf glaubhafte Weise in die Rolle von Georg Rudolf Speyer und liefert eine überzeugende und sympathische Performance als Inkarnation von Dorian Hunter ab. Doch allein seine Arbeit in den Fokus zu rücken wäre zu tief gegriffen, hier agieren viele bekannte Sprecher auf einem äußerst hohen Niveau, womit man einen weiteren kleinen Unterschied zu vielen anderen Horrorproduktionen schafft.


Achim Buch als hartgesottener Söldner weiß ebenso zu überzeugen, wie Andrea Pani Laura als unnahbare und mysteriöse Inka-Prinzessin. Stefan Krause ist erneut als Olivaro zu hören, eine Figur, die schon wie eine zweite Haut des Sprechers anmutet und immer wieder zu gefallen weiß. "Dorian Hunter – Dämonen-Killer" wäre heute nicht dort, wo man ist, wenn nicht Thomas Schmuckert in der Rolle des sarkastischen und ironischen Protagonisten immer wieder derart überzeugen würde. "Marucha" macht hier keine Ausnahme und die Mischung aus Macho, Arschloch und beinhartem Feind der Schwarzen Familie macht den Unterschied zu der Legion anderer biederer Feinde des Bösen aus. Erneut volle Punktzahl!


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Zaubermond




 


 
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