Während sich im Hintergrund die ersten Umrisse einer das Marvel-Universum selbst bedrohenden Gefahr abzeichnen, versammelt sich ein neues Avengers-Team.

Nachdem die lange Zeit auf der Kippe stehende Übernahme von Fox durch Walt Disney endlich in trockenen Tüchern war, wurde klar dass Marvel infolge des Deals durch den Mutterkonzern nun endlich auch den X-Men wieder größere publizistische Aufmerksamkeit widmen würde. Ein wesentliches Zeichen, dass das "House of Ideas" Großes für seine weitläufige Mutantenfamilie plant, stellt die Rückkehr von Jonathan Hickman im Rahmen der beiden Serien "House of X" und "Powers of X" dar, die im Sommer 2019 stattfinden wird. Seinen bis dahin finalen Marvel-Tusch hatte der Starautor 2015 mit dem Crossover "Secret Wars" geliefert, in dem die längere Zeit von ihm gesponnenen Fäden auf dem Weg zu einer Neuordnung von der guten alten Erde-616 zusammenliefen.
Bevor Hachette das umfassende Event innerhalb seiner Marvel-Sammelreihe würdigt, gibt es mit dem vorliegenden Band einen wesentlichen Grundpfeiler für die Entwicklungen in dessen Vorfeld zu lesen. "Die Welt der Avengers" enthält die ersten sechs Ausgaben der im Zuge der "Marvel NOW!"-Initiative 2013 gestarteten und zweimal im Monat parallel zu "New Avengers" erschienenen Serie der Rächer, die beide von Hickman geschrieben und eng miteinander verwoben wurden. Zunächst treten Captain America, Tony Stark und Thor zusammen mit einem erweiterten Heldenkader gegen Ex Nihilo an, eine Art galaktischer Gärtner, der die Erde vom Mars aus mit Bomben voll Lebensformen beschießt, um die Evolution voranzutreiben. Die Avengers sind naturgemäß wenig erfreut, doch im Hintergrund braut sich weitaus größeres Übel von wahrhaft kosmischen Ausmaßen zusammen.
Einen ambitionierten, weitgespannten Handlungsbogen den Erfordernissen des verfügbaren Platzes folgend auf seinen Beginn zu beschränken, erweist sich im vorliegenden Fall als suboptimal. Während sich die drei ersten "Avengers"-Ausgaben um Ex Nihilo noch als kompakt erzählt präsentieren, franst die zweite Hälfte mit den folgenden drei nach mehreren Seiten aus, die sich sowohl einzelnen neuen Mitgliedern des neuen Teams widmen als auch die im Vorfeld von "Infinity" und "Secret Wars" drohenden Gefahren mit arg kryptischen Worten ankündigen. Dies führt zwangsweise zu einem offenen Ende und für viele Fragezeichen bei Marvel-Rookies und Gelegenheitslesern. Optisch hingegen macht der Band mit Jerome Opeña und Adam Kubert an den Zeichenbrettern definitiv was her.