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ContamiNation Z 2

Jan und Anna haben überlebt, jedoch alles verloren! Ihr Dorf existiert nicht mehr, Familien und Freunde sind tot. Zu allem Überfluss wurde Anna gebissen.

(C) Panini Comics / ContamiNation Z 2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenInnerhalb weniger Tage hat sich das Leben von Jan und Anna komplett auf den Kopf gestellt. Fast 20 Jahre verbrachten die beiden Jugendlichen in der Sicherheit ihres Dorfes und kannten die lebenden Toten nur aus den Geschichten der Alten. Als unverhofft ein Fremder auftaucht, ändert sich alles. Ihm folgt eine Horde von Untoten, die über die Dorfgemeinschaft herfällt und diese nahezu ausrottet. Nur Jan und seiner Freundin gelingt in letzter Sekunde die Flucht aus den brennenden Ruinen ihrer Heimat. Anna entgeht zwar knapp dem Tod, wird jedoch von einem der angreifenden Zombies gebissen. Ihr Zustand verschlechtert sich von Stunde zu Stunde.


Den einzigen Grund zur Hoffnung bietet ein nahe gelegener Bunker. Jan vermutet dort wichtige Medikamente, um Annas Wunde versorgen zu können. Tatsächlich gelingt es ihnen, den Unterschlupf unbeschadet zu erreichen, doch kaum dort eingetroffen verwandelt sich die vermeintlich sichere Zuflucht in eine tödliche Falle. Das Versteck wird von einer Gruppe von Toten attackiert. Jan versucht die Kadaver auf Distanz zu halten, doch die Munition wird knapp und eine erneute Flucht scheint aussichtslos. Da kommt plötzlich Hilfe von unerwarteter Seite. Besteht doch noch Hoffnung, die Katastrophe unbeschadet zu überstehen?


Für den zweiten Teil der Miniserie hat man den passenden Titel "Gejagt" gewählt und hier ist der Name dann tatsächlich auch Programm. Gerade noch sind die Protagonisten dem Tod mit großer Mühe von der Schippe gesprungen, da sehen sie sich bereits mit der nächsten Herausforderung konfrontiert und müssen alles in die Waagschale werfen, um am Leben zu bleiben. Somit entwickelt sich bereits von der ersten Minute an ein enorm hohes Tempo. Unterlegt von gelegentlichen Trommelrhythmen baut sich so das Gefühl auf gehetzt und verfolgt werden. Permanent sehen sich Jan und Anna mit neuen Gefahren konfrontiert, was eine stetige Spannung aufbaut, die sich schnell auch auf den Hörer überträgt.


Bis zur letzten Minute geht die Handlung von "Gejagt" mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit voran. Die Schnelligkeit der Story untermauert so zudem die Glaubwürdigkeit der geschilderten Ereignisse, wer sich in Lebensgefahr befindet, führt keine ausschweifenden Diskussionen oder ergeht sich in ausufernden Gesprächen. Die Dialoge sind überzeugend und auf den Punkt gebracht. Was vielen anderen Produktionen leider vollkommen abgeht, geschieht hier mit einer überraschenden Leichtigkeit. Immer wieder fließen Ausdrücke und Wortwendungen aus unserer Alltagssprache in den Text mit ein, ohne dabei aufgesetzt oder peinlich zu wirken, so setzt man sich deutlich von vielen glatt geschliffenen Hörspieldialogen anderer Reihen ab.


Eine Geschichte, in der lebende Tote Hauptrollen bekleiden, kann nur dann wirklich funktionieren, wenn diese Monster mit ihrem gewaltigen Appetit auch authentisch und bedrohlich wirken. "Gejagt" lässt in dieser Disziplin keinerlei Zweifel aufkommen und man stellt bereits von der ersten Minute unter Beweis, dass man seine Hausaufgaben ordentlich erledigt. Wenn die Toten die Bühne betreten, wird gefaucht und geknurrt, dass es eine wahre Freude ist und man befürchten muss, die vermoderten Kreaturen hätten tatsächlich ihre kühlen Gräber verlassen. Dabei darf man nicht aus den Augen verlieren, dass die Geschichte bereits vor dem allgemeinen Zombieboom der letzten Jahre entstand.


Natürlich können auch die übrigen zum Einsatz gebrachten Geräusche von "Gejagt" überzeugen und man bekommt schnell ein gutes Gefühl für die wilde und menschenverlassene Bergwelt des Harz. Musik kommt nur in zurückhaltender Form zum Einsatz und wird ebenfalls als die Spannung steigerndes Stilmittel verwendet, tatsächlich gelingt es so, die besonders nervenaufreibenden Momente weiter zu verdichten und einen möglichen Verfolgungswahn beim Hörer zu etablieren.


Erneut übernimmt Elga Schütz die Rolle der Erzählerin und bildet dabei mit ihrem ruhigen und sachlichen Ton einen Ruhepol zum hektischen Grundtenor dieser Produktion. René Dawn-Claude schafft es auch bei seinem zweiten Auftritt in der Rolle des Jan zu überzeugen und seinem Publikum das Bild eines jungen Menschen zu präsentieren, dessen Leben innerhalb weniger Stunden aus den Fugen gerät. Neu im Sprecherensemble ist Nientje Schwabe, die hier erstmals als Nastja zu hören ist und mit ihrer ungewöhnlichen Stimmfärbung angenehm überrascht, dazu schafft sie es mühelos eine Frau zu verkörpern, die in ihrem Leben vielleicht schon einmal zu oft in den Abgrund geblickt hat und dafür ein Stück Menschlichkeit einbüßte.


Abgerundet wird das gut besetzte Sprechergespann durch Katja König, Horst Kurth, Charlotte Uhlig, Bruno Beeke, Karen Schulze-Vobach und Stephan Globisch, die allesamt ihren Beitrag leisten, damit dieses Hörspiel auf ganzer Linie zu einer angenehmen Angelegenheit wird. "ContamiNation Z" sei all jenen wärmstens ans Herz gelegt, die eine Alternative zum vorherrschenden Geisterjäger-Horror suchen und sich für eine gut erzählte Story erwärmen können, die ihr Pulver nicht schon nach 15 Minuten verschossen hat.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Contendo Media




 


 
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