Sie fürchten weder Tod noch Teufel… und schon gar nicht den Fenriswolf oder Probleme im Vorfeld einer göttlichen Hochzeit.
Das geniale Kreativduo Stan Lee und Jack Kirby konnte sich im Zenit seines Schaffens in den 1960er Jahren für die Abenteuer mit und rund um Thor aus einer reichhaltigen Mythologie bedienen, die scheinbar spielend mit den Begebenheiten des damals rasch expandierenden Marvel-Universums verwoben wurde. Drei Figuren aus Asgard hingegen, die bis heute eine Rolle als immer wieder gern gesehener "Supporting Act" spielen, fußen jedoch nicht in der nordischen Götterwelt: Die Rede ist von den Warriors Three, auf Deutsch Tapfere Drei, die sich aus dem beleibten Volstagg, dem sowohl in Kampf als auch Liebesdingen wendigen Fandral und dem grimmigen Hogun zusammensetzen. Mit dem vorliegenden Band spendiert Hachette Thors engen Freunden ein eigenes Spotlight in seiner Sammelreihe in Form von gleich zwei Vierteilern.
Zunächst gibt es die Miniserie "Warriors Three" von 2011 zu lesen, in der sich diese mit einer ebenso simplen wie kniffligen Aufgabe konfrontiert sehen. Der Fenriswolf wurde aus seiner Äonen währenden Gefangenschaft befreit und hat eine Kleinstadt auf der Erde in ein Schlachthaus verwandelt. Volstagg, Fandral und Hogun üben sich in der für sie ungewohnten Rolle als Detektive und nehmen die Spur der Verwüstung auf, die unweigerlich auch die (zu jener Zeit über Broxton, Oklahoma schwebende) Götterstadt Asgard erreichen wird, sollte das Trio den Wüterich nicht ehestmöglich stoppen. Unerwartete Hilfe kommt in dieser von Bill Willingham (Text) und Neil Edwards (Artworks) unterhaltsam aufbereiteten Story, die übrigens eine schlaue Theorie zu den Charakterzügen der "Warriors Three" liefert, von einer AIM-Wissenschaftlerin mit neuerdings göttlichen Kräften.
Noch einige Jährchen mehr auf dem Buckel hat die zweite Hälfte des Bandes, die aus der Serie "Marvel Fanfare" stammt und 1987/88 in deren Ausgaben 34-47 erschien. Darin sehen sich die drei Asen mit der neuesten List von Thors üblem Bruder Loki konfrontiert, welcher mit allen Mitteln eine anstehende Hochzeit sabotieren will. Um von den Nornen prophezeites Unglück über Asgard zu bringen, verwandelt er den Bräutigam kurzerhand in einen Ziegenbock, den es nun mit verschiedensten (und ärgerlicherweise letztlich nutzlosen) Methoden zurück in seine Asengestalt zu verwandeln gilt. Die Wahl von Charles Vess als Zeichner für Alan Zelenetz` Erzählung war goldrichtig, denn er transportiert nicht nur das Fantasy-Flair perfekt, sondern fängt auch den ungemein leichtfüßigen und amüsanten Charakter rund um den vom Gott der Lügen verursachten Ärger toll ein.