Nicht nur ein zwielichtiger Krimineller, sondern auch Unstimmigkeiten untereinander hielten die 2008er Inkarnation von Batmans Outsiders auf Trab.
Der Dunkle Ritter wird zwar oft und gerne als verbissener Einzelgänger geschildert, der gegen das Verbrechen vorgeht, doch gegen ganz schwere Kaliber braucht auch er durchaus tatkräftige Unterstützung – und schließlich müssen ja auch Verkäufe für die diversen Justice Leagues generiert werden, für die der Mann mit dem Fledermausohren so gut wie immer zur Stammbesetzung zählt, um einen Aufschrei der Fans zu vermeiden. Über die Jahre ist im Zusammenhang mit seinen Teamaktivitäten aber auch immer wieder der Begriff Outsiders gefallen, jenes Team, das er 1983 abseits der Gerechtigkeitsliga gründete, um den heraufziehenden "Grim and gritty"-Geist entsprechend Missionen von eher wenig glanzvoller Natur durchzuziehen, die besser von der Öffentlichkeit unbemerkt bleiben sollen.
Nach den Anfängen der
allersten Version des Teams aus dem Jahr 1983 kommt im Rahmen der DC-Sammlung nun auch noch die 2008 gestartete, damals vierte "Batman and the Outsiders"-Serie zu Ehren eines eigenen Bandes. Unter der Regie von Chuck Dixon, bekanntlich ein weltrekordverdächtiger Vielschreiber im Bat-Kosmos vor allem der 1990er Jahre, versammelt er sowohl alte Mitstreiter wie Geo-Force, Metamorpho und Katana als auch Green Arrow und das wortkarge Batgirl Cassandra Cain, die zwischendurch handfest aneinandergeraten. Der gemeinsame Feind ist jedoch der Industrielle Jardin, welcher potentiell gefährliche Fracht mit gleich drei Raketen ins All schießen will und noch dazu einen OMAC in petto hat, den die Outsiders erst einmal ausschalten müssen.
Der erste Handlungsbogen mit den US-Ausgaben 1-5 überrascht mit vielen Momenten zum Schmunzeln, die man sowohl im Zusammenhang mit Batman als auch dem Autor so nicht unbedingt erwartet. Dazu tragen die Spannungen zwischen der vom Dunklen Ritter auf das Abstellgleis gestellten Thunder ebenso bei wie das ihm gegenüber fast schon traditionell begründete Misstrauen der JLA-Kollegen, für das Green Arrow hier stellvertretend steht. So ist "Heimsuchung" eine tadellose und auch zeichnerisch gelungene Lektüre, die aufgrund des begrenzten Platzes gerade dann endet, wenn es am spannendsten ist. Aber zumindest mit einer weiteren Pointe. Als Bonus gibt es alle feinen Originalcover und das Debüt von Francine Langstrom aus "Detective Comics" 402 (1970), die dieser Inkarnation der Outsiders beratend beisteht.