Ein alter Bekannter aus Bruce Waynes Lehr- und Wanderjahren schickt sich an, seinen Sohn Damian auf die dunkle Seite der Verbrecherjagd zu ziehen.
Während der Status quo vieler DC-Helden im Zuge der dem Crossover
"Flashpoint" folgenden "New 52"-Initiative generalüberholt wurde, blieben die Titel der weitverzweigten Bat Family davon relativ unberührt. Der Reboot brachte eine neue Nummer eins der Serie "Batman and Robin" mit sich, deren Anfänge Grant Morrison geschrieben hatte, bevor sie letztlich in den Händen von Peter J. Tomasi (Story) und Patrick Gleason (Zeichnungen) gelandet war. Das vormalige "Green Lantern Corps"-Kreativteam gab sich auch im Herbst 2011 ein Stelldichein, als es darum ging, die Geschicke der beiden Waynes fortzuführen und ihre alles andere als friktionsfreie Beziehung auf eine schwere Probe zu stellen.
Anlass für die dramatischen Geschehnisse, in deren Verlauf sich Vater und Sohn zusehends entfremden, ist der Mord an einem Angehörigen von Batmans internationaler Initiative gegen das Verbrechen ("Batman Incorporated"). Dahinter steckt Morgan Ducard, der Sohn eines von Bruce Waynes einstigen Lehrmeistern während seiner Abwesenheit von Gotham City. Da beide jedoch tödliche Methoden anwandten, trennten sich die gemeinsamen Wege wieder, doch den wenig harmonischen Split hat Nobody, wie sich der mordende Vigilant nun nennt, nicht verziehen. Geschickt nutzt er den stets unter der Oberfläche lauernden Killerinstinkt Damians aus, um ihn auf seine Seite zu ziehen. Was ihm durch Batmans altbekannte Geheimniskrämerei schließlich auch gelingt…
Der superheldische Grundkonsens, den Gegner selbst wegen dessen Mord an Unschuldigen nicht auch selbst zu killen, wird regelmäßig aufgegriffen. So weit, so bekannt. Was die im dritten Band der Bat-Kollektion abgedruckte achtteilige Story aber darüber hinaus zur wirklich gelungenen Lektüre macht, ist die Verquickung mit einer auch für sich allein schon problematischen Vater-Sohn-Beziehung. Peter J. Thomasi leuchtet Bruce und Damian Wayne psychologisch perfekt aus, Patrick Gleasons Strich fängt sowohl Hass und Grimm als auch Verletzbarkeit und kindliche Unschuld toll ein. DC-Historiker können außerdem das Debüt von Titus bewundern und als Bonus gibt es diverse Skizzen und Vorstudien zu sehen.