In letzter Sekunde gelingt es der Skyclad, der sicheren Vernichtung zu entgehen und sich hinter dem natürlichen Schutzschild von Kintaru in Sicherheit zu bringen.
Die Skyclad ist auf der Flucht vor einem unbekannten Feind, der ihr in jeglicher Hinsicht überlegen ist. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es den fremden Keilschiffen gelingt, sie zu stellen und zu vernichten. Die letzte Hoffnung ruht auf dem Heimatplaneten der geretteten Prinzessin Kari. Dieser ist durch einen natürlichen Schild, den Schleier von Kintaru, vor Invasoren aus dem All geschützt. Eine Schutzeinrichtung, die auch der neue Gegner nicht durchdringen kann. Doch endlich im Raum Kintarus angekommen erwartet Captain Pierce und seine Mannschaft eine böse Überraschung. Die Regierung von Kintaru hat den Durchgang für alle Schiffe geschlossen. Eine Chance auf Rettung scheint somit ausgeschlossen.
Die unbekannten Keilschiffe eröffnen mit Raumtorpedos das Feuer, da kommt von unerwarteter Seite doch noch Hilfe in letzter Sekunde. Eine Flotte der königlichen Garde stürzt sich in den Tod, um die Prinzessin zu schützen und der Skyclad die sichere Landung auf dem Planeten zu ermöglichen. Karis Vater kann sein Glück kaum fassen, dass er seine Tochter wieder in die Arme schließen kann. Die Besatzung der Skyclad scheint zunächst in Sicherheit zu sein, doch die Ruhe ist trügerisch, noch immer versuchen die Unbekannten den Schleier zu durchdringen und auch im Herrscherpalast lauern unerwartete Gefahren auf die kleine Gruppe von Gestrandeten im Fraktalraum.
Manchmal geschehen doch noch Zeichen und Wunder, denn wenn man ehrlich ist glaubten wohl nur die wenigsten an eine Fortsetzung von "Fraktal", schließlich gab es über Monate keinerlei Lebenszeichen. Ohne große Ankündigung hat Peter Lerf unerwartet zwei brandneue Folgen veröffentlicht, die die Abenteuer der Skyclad und ihrer Besatzung fortsetzen. Die Handlung knüpft genau dort an, wo die Ereignisse aus
"Trojaner" ihr Ende fanden. Gleich zu Beginn nimmt die Geschichte ordentlich Fahrt auf und schildert den verzweifelten Überlebenskampf von Ian Pierce und seiner Crew gegen einen skrupellosen und äußerst aggressiven Feind, der keine Gnade zu kennen scheint. Insbesondere jene Momente, in denen die kleine zusammengeschweißte Gemeinschaft dem Tod ins Auge blickt, sind atmosphärisch äußert dicht und spannungsgeladen ausgefallen. Nur schwer kann man sich den geschilderten Ereignissen entziehen und fiebert mit, ob es der Skyclad gelingt, ihren Häschern zu entkommen.
Nach den dramatischen Vorkommnissen im Orbit von Kintaru richtet sich der Fokus der Story zunächst auf andere Gebiete. Die Geschichte verlagert ihren Schwerpunkt auf die Oberfläche von Kintaru, wo bereits neue Abenteuer auf die Crew warten. Peu à peu erfährt man mehr von der faszinierenden Welt der Kintaruaner, einem Planeten, der einen hohen Preis für den Schutz des Schleiers zahlt. Die immer neuen Geheimnisse, die mit Kintaru Einzug in die Storyline halten, sorgen für einen nahezu permanenten Spannungsbogen, der die deutlich über 60 Minuten angesiedelte Laufzeit wie im Nu vergehen lässt. "Der Schleier von Kintaru" bringt alles mit, was eine wirklich gute Space Opera ausmacht: Interessante vielschichtige Charaktere, neue unbekannte Welten, mächtige Feinde und Helden, die ihr Leben in den Dienst der Sache stellen. Musik kommt nur vereinzelt und wohldosiert zum Einsatz, um als Überleitung zwischen einzelnen Handlungsblöcken zu fungieren oder als unterstützendes Mittel, um die Stimmung einer Szene zu erhöhen.
Durch den tragischen Tod von Martin L. Schäfer war es leider notwendig, die Rolle von Jason Jublonsky neu zu besetzen. Man entschied sich für Johannes Steck als Neubesetzung, dessen Stimme dunkler ausfällt und einem etwas älteren Mann zuzuordnen ist als es in den ersten Folgen der Fall war. So entsteht ein hörbarer Bruch, was aber nicht weiter in Gewicht fällt, da Steck einen wirklich guten Job macht und sein Herzblut in die Rolle des Jason Jublonsky investiert. Eine ebenso gute Figur machen Gordon Piedesack als Captain Pierce und Bettina Zech als Amy Keppler, die mit großem Engagement zu Werke gehen. Auch die weiteren Rollen sind hochkarätig mit so illusteren Namen wie Martin Sabel, Claudia Urbschat-Mingues, Robert Missler und Thomas Balou Martin besetzt. Das Comeback ist in allen Belangen geglückt und man kann dieses Hörspiel wirklich jedem, der sich für Science-Fiction auch nur im Ansatz interessiert, wärmstens empfehlen.