Nicht nur Danny Rands Rolle als Boss seines milliardenschweren Unternehmens, sondern auch die Rolle als Träger der Eisernen Faust steht unvermittelt zur Debatte.
Nachdem ihm bereits die erste, noch immer laufende Marvel-Sammelreihe von Hachette einen
eigenen Band widmete, kommt Iron Fist nun auch in der zweiten zu entsprechenden Ehren. Wer die in der "schwarzen" Kollektion erschienene Ausgabe mit
Origins von in den 1970ern eingeführten Charakteren nicht besitzt, kommt hier netterweise als Einführung in den Genuss des nochmals abgedruckten Debüts aus "Marvel Premiere" 15 aus dem Jahr 1974, bevor nach einem Zeitsprung von mehr als drei Dekaden mit den ersten sechs Kapiteln der 2006-2009 veröffentlichten Serie "Immortal Iron Fist" Material folgt, das den in den Jahren zuvor in kreativer Hinsicht etwas darbenden Danny Rand wieder zu neuen Höhen führte.
In der Zeit nach dem "Civil War", in der sich unregistrierte Superhelden zu ihrem eigenen Wohl besser bedeckt halten sollten, bemerkt der Meister der Kampfkunst plötzlich, dass jemand anderer ebenfalls die Kräfte des Drachen gebraucht. Das Geheimnis wird gelüftet, als mit Orson Randall sein unmittelbarer Vorgänger als Iron Fist auftaucht, der sich nach traumatischen Erlebnissen in den Kämpfen des Ersten Weltkrieges den Pflichten für K`un-Lun verweigerte und so einen Zorn auf sich zog, der auch jetzt noch verraucht ist und seinen Nachfolger in Bedrängnis bringt. Und das im unpassendsten Moment, denn eine chinesische Firma versucht im Verbund mit Hydra die Rand Corporation zu übernehmen.
Einige Jahre bevor Matt Fraction und David Aja die preisgekrönte Serie "Hawkeye" starteten, deren Auftakt sich übrigens in
Band 123 der ersten Marvel-Kollektion findet, entstand zusammen mit Co-Autor Ed Brubaker und (einigen(für Rückblenden engagierten Gastzeichnern) eine tadellose Actionstory, die sich auf alle Tugenden der Figur Iron Fist besinnt und deren Fundament durch die Betonung der über die Jahrhunderte lebenden Träger ihrer Macht effektvoll erweitert. Darüber hinaus wird nicht nur etwas Wirtschaftskrimi hinsichtlich des reichen Protagonisten geboten, sondern auch nicht auf die passende Einordnung in den Kontext der Post-"Civil War"-Zeit und prominente Gäste wie Luke Cage und die Heroes for Hire vergessen. Eine kurzweilige Angelegenheit, von Hachette wie immer mit tollen Infohappen angerichtet.