Mit "Batman: Year Zero" verpasste Scott Snyder dem Dunklen Ritter gemeinsam mit Greg Capullo neue Anfänge als kostümierter Kämpfer gegen das Verbrechen.
Während Fans in Großbritannien, Frankreich und Belgien bereits zum Zug kamen, mussten sich deutschsprachige Leser bis Anfang Januar 2019 gedulden, um nach zweimaliger Verschiebung des Starttermins endlich auch den Auftakt der "Batman Graphic Novel Collection" von Eaglemoss in den Händen halten zu können. Bereits in der
"DC Comics Graphic Novel Collection" war der Mitternachtsdetektiv prominent und mit vielen Bänden vertreten, nun ist die auf vorerst 80 Bände angelegte (und ebenso wie die vorangegangene Reihe mit Option auf Verlängerung gestartete) Sammlung gänzlich ihm gewidmet. Wie der Verlag angibt, der dabei auf die vorliegenden Übersetzungen von Panini zurückgreift, sollen darin sowohl kompakte Klassiker wie "The Dark Knight Returns", aber auch umfangreiche Epen wie "Knightfall" und "Cataclysm" vertreten sein.
Den Auftakt bestreitet Material aus der Ära der "New 52", in der Autor Scott Snyder und Zeichner Greg Capullo gegen Ende ihres zweiten Jahres bei der "Batman"-Monatsserie mit dem Mehrteiler "Year Zero" den Beginn der Aktivitäten von Bruce Wayne als kostümierter Vigilant schilderten. Der kürzlich nach Gotham City zurückgekehrte Milliardenerbe gilt offiziell noch als tot und nutzt dies aus, um gemeinsam mit seinem getreuen Butler Alfred Pennyworth sowohl gegen Red Hood anzutreten als auch Edward Nigma, den Sicherheitschef seines Onkels Philip Kane, der die wirtschaftlichen Geschicke von Wayne Enterprises lenkt. Noch ist Batman weit entfernt von seiner späteren Routine und Perfektion, was sowohl hinsichtlich Krimineller als auch der Polizei, die es auf ihn abgesehen hat, für Gefahr sorgt.
Obwohl Snyder hier sozusagen eine Neulackierung der über die Jahre durch diverse Retcons und realitätsverändernde Krisen aller Art angekratzten Bat-Origin vornimmt, können Kenner der Materie diverse Referenzen und Aha-Momente erleben, die so ganz nebenbei eingeflochten werden. Die Manie von Bruce Waye im Kampf gegen das Verbrechen ist schon ersichtlich, wird aber immer wieder sowohl von ungestümen als auch lockeren Momenten unterbrochen. Dazu passt auch die an vielen Stellen für Batman-Verhältnisse geradezu kunterbunte Farbgebung, die FCO Planscencia auf die wie immer superben Striche von Greg Capullo aufträgt. Und der zeigt vor allem bei Dr. Death seine in vielen "Spawn"-Jahren geschulten Qualitäten in Sachen bizarrer Geschöpfe. Ein gelungener Serienstart, mit allen Originalcovers und ohne die in der DC-Sammlung stets gefürchteten Patzer im Lektorat.