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Das Herz des Zorro

Um in Hollywood Karriere machen zu können, muss man sich ein Herz fassen. Jemand nimmt das anno 1957 aber dann doch etwas zu wörtlich…

(C) Schreiber & Leser / Das Herz des Zorro / Zum Vergrößern auf das Bild klicken2019 hat Utah die Gila-Krustenechse zu seinem offiziellen Reptil erklärt. Und das noch dazu ausgerechnet im Wonnemonat Mai, was irgendwie gar nicht zu den schmerzhaften und im schlimmsten Fall sogar tödlichen Begegnungen mit dem Vierbeiner passen will, das auch als Gila Monster bezeichnet wird und nach dem Zubeißen nicht mehr von seinem Opfer ablässt. Doch nicht nur der US-Bundesstaat scheint ein Faible für das giftige Kriechtier zu haben, sondern auch Roger Seiter und Pascal Regnauld, das Kreativteam von "Das Herz des Zorro". Der Szenarist und sein für Artworks und Kolorierung zuständiger Partner benannten nämlich bereits den Auftakt ihres ebenfalls bei Schreiber & Leser erschienenen Crime-Zweiteilers "Mord für Mord" nach dem schuppigen Zeitgenossen.


Wer um diese Tatsache weiß, kann sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen, denn in der vorliegenden und in sich abgeschlossenen Story darf sich ein Gila Monster in den Arm einer garstigen Klatschreporterin verbeißen. Gleich und gleich gesellt sich gern, mag der Zyniker einwenden, schließlich verspritzt die gute Frau auch Gift in Form skandalträchtiger Zeitungsartikel, wobei das natürlich nicht illegal ist. Auch im Hollywood des Jahres 1957, das die Kulisse für eine sich in weiterer Folge entfaltende Menschenjagd darstellt. Im Zentrum des Interesses steht der mittelklassige Schauspieler Jimmy White, der sich bei der Mafia verschuldet hat und nun nicht nur besagten Anchlags, sondern kurz darauf auch noch des Mordes an seiner untreu gewordenen Freundin verdächtigt wird. Bühne (und Pistolenläufe) frei!


Wie auch bei "Mord für Mord" konterkariert der cartoonige Stil von Pascal Regnauld auf charmante Weise die knochentrockene und nicht gerade von Legionen an Sympathieträgern durchsetzte Erzählung, wobei sich die trotz der sommerlichen Hitze geradezu eiskalte Hollywood-Society in fast durchgehend grimmigen Gesichtern widerspiegelt. Man redet hier nicht um den heißen Brei herum, sondern schafft Tatsachen, was entgegen der schwülstigen Fernsehserie, in der Jimmy White mitwirkt, schnörkellos vonstattengeht und die Angelegenheit sehr kurzweilig macht. Und bezüglich des tatsächlichen Täters gilt natürlich besonders in der Traumfabrik die Devise: Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Schreiber & Leser




 


 
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