Gemäß der Übereinkunft eines intergalaktischen Rats sollen sich Außerirdische von der Erde fernhalten, doch nicht alle von ihnen scheren sich darum.
Im Vorfeld zu "Guardians of the Galaxy Vol. 1", das sowohl bei Fans als auch Kritikern zum Megaerfolg avancierte und Charaktere aus der zweiten Reihe des Marvel-Universums direkt ins Rampenlicht der Aufmerksamkeit beförderte, erhielt das Team im Zuge der "Marvel NOW!"-Initiative eine neue monatliche Serie. Unter der Regie von Vielschreiber Brian Michael Bendis begrüßten Star-Lord, Gamora, Drax, Rocket Raccoon und Groot mit Tony Stark einen Neuzugang an ihrer Seite, der kurz nach seinem Einstand auch schon die Möglichkeit erhielt, die Kräfte seiner Rüstung in die Waagschale zu werfen. Die Badoon attackieren die Erde, was Iron Man und die Guardians verhindern können.
Als Dankeschön für ihren heldenmütigen Einsatz werden sie jedoch durch das Spartax-Regime verhaftet, dem pikanterweise Peter Quills Vater als Herrscher vorsteht. Wie aus einem Rückblick hervorgeht, hatte er sich mit Vertretern der Badoon, Kree, Brood, Shi`Ar, Asen und der Negativzone doch eigentlich darauf geeinigt, dass das Betreten der Erde von nun als Tabu gilt. Durch die vielen Auseinandersetzungen mit den dortigen Superwesen erscheint der blaue Planet, der voraussichtlich in einer Generation dem galaktischen Rat beitreten soll, als chaotischer Ort, den man aus Gründen der eigenen Sicherheit abschirmen will. Ein Deal, der Star-Lord & Co. natürlich gar nicht schmeckt!
Nicht zuletzt durch das Gastspiel von Iron Man wird deutlich, dass die hier präsentierten Guardians im Gegensatz zum einflussreichen
Vorgänger-Volume von Abnett/Lanning weg von den kosmischen Rändern direkt in die Mitte des Marvel-Universums gerückt sind. Die unterschiedlichen Charaktere begünstigen die gewohnt charmanten Dialoge von Bendis, wobei der Fokus wohl nicht zufällig für Kinogänger (und potentielle Neuleser) zugeschnitten auf "fast-paced" Action liegt, die Steve McNiven wie immer in tadelloses Artwork umsetzt. Wer es verkraften kann, dass die eigentlich ausbaufähige Idee der hier praktizierten galaktischen Diplomatie da etwas zu kurz kommt und aufgrund des begrenzten Platzes ein offenes Ende wartet, kann aber auf jeden Fall mit einer kurzweiligen Lektüre rechnen.