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Comic-Review: Aliens 2 (Cross Cult)

Auch der zweite Band zu einem der faszinierendsten Monster der Filmgeschichte, wieder in edlem Schwarz-weiß gehalten, hält wieder tolle Storys bereit. Darunter auch die Comic-Adaption von „Alien: Resurrection“.

rezension_aliens_2_cover (c) Cross Cult / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDen Auftakt macht der Oneshot „Der Geist“ von Jay Stephens und Eduardo Risso mit einer Mutprobe unter Teenagern in einem planetarischen Außenposten. Ein Geist, so heißt es, lebt in einer Höhle in der Wildnis und hat schon einige Menschen verschwinden lassen – darunter Specs, einen Freund aus Batiks Clique. Neuankömmling Roarke lässt sich von derartigen Schauermärchen nicht einschüchtern und wagt den Abstieg in das unterirdische Dunkel. Es kommt wie es kommen muss…


Weiter geht es mit der offiziellen Comic-Adaption des vierten und bisher letzten Teils des Film-Franchise: „Resurrection“ von 1997. Wiederum illustriert von Eduardo Risso, präsentiert uns Autor James Vance eine Ripley, die auch 200 Jahre nach ihrem Tod nicht zur Ruhe kommt. Genau genommen ihr Klon, der auf dem Raumkreuzer „Auriga“ vom Militär für Forschungszwecke als Brutstätte für eine Alien-Königin verwendet wird. Wider Erwarten überlebt Ripley die Geburt und Isolierung des Monsters aus ihrem Körper und ebenso unerwartet schaffen es die Aliens aus ihren Käfigen auszubrechen. Während die Auriga den Kurs zur Erde einschlägt, versuchen Ripley, der weibliche Android Call und einige Weltraumpiraten, das Schiff zu zerstören bevor es sein Ziel erreicht und sich in die angedockte „Betty“ zu retten.


Abgerundet wird Band 2 von Cross Cults „Aliens“-Reihe vom Dreiteiler „Alchemie“, geschrieben von John Arcudi und gezeichnet von keinem Geringeren als Richard Corben. Hier finden wir uns auf einem erdähnlichen Planeten wieder, der von den Überlebenden  eines Raumschiffes besiedelt worden ist. Was damals tatsächlich passiert ist,  wie das mit dem Auftauchen eines Aliens und dem Weltuntergangsszenario zu tun hat, das die örtliche Öko-Sekte ihren Anhängern mehr denn je einbläut, erfährt die junge Polizistin Rachel Newcomen als sie deren heiligen Gemächern einen Besuch abstattet.


Während Jay Stephens Story im Großen und Ganzen eher unauffällige Actionkost liefert und sich James Vance‘ Zweiteiler über das Gros anderer Filmadaptionen wohltuend erhebt, ist „Alchemie“ der unbestrittene Höhepunkt des Bandes. John Arcudi zeigt hier auf gelungene Weise einmal mehr wer das wahre Monster ist – die menschliche Natur, wenn sie wie im Falle von Legat Muir aus Angst und Schrecken (in diesem Falle religiöses) Kapital schlägt zum Zweck des eigenen Machterhalts. Hier verkommt das Alien zur Nebenfigur, während die zu Tage tretenden Konflikte zwischen fundamentalistischem Wahn, Umweltzerstörung und dem Zerfall der gesellschaftlichen Ordnung auf breitem Raum herausgearbeitet werden.


So hebt sich nicht nur aufgrund des tollen Artworks von Altmeister Corben der Dreiteiler von den beiden übrigen Stories ab – was natürlich Eduardo Rissos zeichnerische Leistungen auf keinen Fall schmälern soll. Zusammenfassend lässt sich über den vorliegenden Band sagen, dass er auf jeden Fall einen Blick wert ist, wenn auch im Vergleich zu seinem Vorgänger etwas abfällt.


# # # Andreas Grabenschweiger # # #


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