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Comic-Review: Yiu – Die Apokalypse 1 & 2 (Splitter)

In dieser düsteren Zukunftsvision haben die großen Religionen ihre weltliche Macht von einst wieder hergestellt und herrschen über von Kriegen und Naturkatastrophen versehrte Länder. Unvermittelt beginnt jedoch eine Attentäterin, hohe geistliche Würdenträger zu eliminieren…

yiu_die_apokalypse_cover_1 (c) Splitter / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNachdem beim Splitter Verlag bereits ab Sommer 2007 die sechsteilige Serie "Yiu" im bewährten Albumformat erschienen ist, hat man jetzt nachgelegt und bringt "Yiu – Die Apokalypse", welche auf insgesamt sieben Bänden ausgelegt und rund 500 Seiten stark ist.


Wir finden eine Menschheit vor, die gewaltige Veränderungen seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt hat: Naturkatastrophen wie ein Kometeneinschlag und Überflutungen haben weite Teile der Erde verwüstet und die Ölversorgung lahmgelegt, Europa ist durch eine mutwillig ausgesetzte Seuche dezimiert worden und abgeschottet, Amerika durch einen Bürgerkrieg in mehrere einzelne Territorien zerfallen, China am eigenen Ressourcenhunger erstickt. Keine sonderlich einladende Zeit also, das Jahr 2166.


yiu_die_apokalypse_cover_2 (c) Splitter / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNach dem Scheitern der säkularen Politik sitzen die sechs großen Religionen jetzt an den Schalthebeln der Macht – versammelt in ihrer gemeinsamen Hauptstadt, dem neuen Jerusalem. Unter der fragilen Oberfläche eines interreligiösen Bündnisses werden allerdings fleißig Intrigen geschmiedet, Allianzen geformt und Widersacher von eigens engagierten Auftragskillerinnen ins Jenseits befördert. Eine solche Attentäterin ist Titelheldin Yiu, ihres Zeichens für die Brüder des wahren christlichen Glaubens aktiv, einer Nachfolgeorganisation des römisch-katholischen Klerus.


Die riskanten Jobs sind gut bezahlt und bringen Geld, das Yiu bitter nötig hat. Gilt es doch, ihren an genetischer Degeneration leidenden kleinen Bruder Yi-A eine lebenserhaltende Operation zu verschaffen. Ein letzter Mordauftrag soll den Eingriff finanzieren – dieser setzt der eifernden Unruhe im neuen Jerusalem allerdings die dunkle Schöpfungs-Krone auf: Delfi Myazannhauer und sein paläofaschistischer Orden sind dabei, die Wiedergeburt des Fürsten der Finsternis – Luzifer persönlich – zu entfesseln. Mit Erfolg, wie sich zeigt…


Band 1 und 2
vom vierköpfigen Kreativteam Téhy, J. M. Vee (Konzept und Szenario), Guenet und Renéaume (Zeichnungen und Grafik) führen uns in eine Dystopie ersten Ranges und zeigen eine Gesellschaft, die trotz (oder vielleicht gerade aufgrund) religiöser Führung und Verblendung an die Schwelle zur Vernichtung tritt – in großzügigen Splashpanels, die einer Big Budget-Kinoproduktion durchaus als Storyboards gereichen könnten. Der Zeichnerwechsel hat dem grimmig-düsteren Setting der Handlung im Vergleich zu "Yiu – Die Apokalypse" sehr gut getan und sorgt für tolle Momente. Man darf gespannt auf die weitere Entwicklung dieses Science Fictions-Comics mit Versatzstücken aus Cyberpunk und Religionskritik sein.

# # # Andreas Grabenschweiger # # #

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