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Comic-Review: Shadow Lady 1 (Carlsen)

Schüchtern bei Tag, ein attraktiver Männermagnet bei Nacht – Aimi alias Shadow Lady lässt nicht nur Herzen höher schlagen, sondern kitzelt auch die Lachmuskeln.

shadow_lady_1_cover (c) Carlsen / Zum Vergrößern auf das Bild klickenTagsüber ist die 18-jährige Aimi ein schüchternes, unauffälliges Mauerblümchen, das Männern gegenüber kaum ein Wort herausbringt und lieber Reißaus nimmt. Sie verdient ihr täglich Brot als Kellnerin in einem Café und lebt gelangweilt in den Tag hinein. Doch alles ändert sich abends, wenn sie ihren magischen Lidschatten aufträgt und als die attraktive, selbstbewusste Meisterdiebin Shadow Lady Grey City unsicher macht. Gemeinsam mit ihrem Freund und Helfer Demo liefert sie sich brisante Showdowns mit der lokalen Polizei und führt die überforderten Gesetzeshüter gehörig an der Nase herum.


Alles läuft wunderbar für die leichtbekleidete Superheldin, bis eines Tages der junge Polizist Bright Honda auftaucht, der sich in den Kopf gesetzt hat, Shadow Lady um jeden Preis zur Strecke zu bringen – und sich auch noch unsterblich in sie verliebt. An sich wäre das ja kein Problem, aber ausgerechnet in ihn muss auch Aimi sich verlieben. Hat sie als Shadow Lady kein Problem, schamlos mit dem männlichen Geschlecht zu flirten, so bringt sie, in ihrer schüchternen Persönlichkeit bei Tag gefangen, keinen Ton mehr über die Lippen, sobald Bright vor ihr steht. Und dass er auch ausgerechnet über ihr einziehen muss, erleichtert die Sache keineswegs.


Und so gibt es nur eine Lösung: Shadow Lady muss verschwinden! Dann vergisst er die schöne Diebin bestimmt und wendet sein Herz der stillen Aimi zu. Doch so leicht geht das nicht, denn nur als Shadow Lady kann sie frei und glücklich sein. In ihrer eigenen Persönlichkeit fühlt sich die junge Kellnerin eingesperrt und wie erdrückt. Also versucht sie, ihr Selbstbewusstsein zu trainieren und so ihre Freiheit zu erlangen. Aber ob das so hinhaut wie geplant?


"Shadow Lady" ist ein gut gezeichneter Manga mit viel Liebe zum Detail und Action, auch wenn man manchmal etwas Originalität vermisst. Eine total schüchterne Protagonistin mit einer "zweiten Persönlichkeit" bei Nacht, Meisterdiebin par excellence, die der Polizei das Leben schwer macht, dazu noch ein indirektes Love-Triangle mit einem jungen, schönen Polizisten, der Aimi von einem Fettnäpfchen ins nächste „verfolgt“ und ein übernatürlicher Helfer namens Demo, der aussieht wie die kleine Version von Batman? Irgendwie alles schon mal da gewesen.


Und doch – gerade das Bekannte, neu aufgearbeitet sowie sexy und komisch untermalt, macht den Charme der Story aus. Masakazu Katsura setzt auf seinen unverwechselbaren Zeichenstil und glänzt mit Situationskomik, die das Lesen trotzdem lustig macht. Der erste Band der 3-teiligen "Shadow Lady"-Reihe reißt einen zwar nicht vom Hocker, ist aber sicherlich für eine gute Unterhaltung zwischendurch gut und macht Lust auf mehr.

 

# # # Lisa Huemer # # #
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