Wieder einmal hat ein neuer Superschurke Gotham City in seinem Griff. Scheinbar ist niemand vor ihm sicher. Nur Batman wagt es, dem Mann in Schwarz die Stirn zu bieten.
Unruhige Zeiten sind in Gotham City angebrochen! Trotz der Tatsache, dass sich Batman Nacht für Nacht dem Verbrechen entgegenstellt und die Polizei tut was sie kann, nimmt die Gewalt auf den Straßen immer weiter zu. Neben den üblichen Kleinkriminellen wächst die Zahl von außergewöhnlichen Gangstern und sonstigem Gesindel in der Stadt. Aktuell treibt insbesondere der Mann in Schwarz sein Unwesen in Gotham City und füllt sich die Taschen mit dem Geld und Schmuck unbescholtener Bürger.
Zu allem Überfluss tobt ein Bandenkrieg zwischen italienischen und russischen Mafiafamilien und auch die Aggression zwischen den Gangs der Stadt ist deutlich gestiegen. Als wäre das alles noch nicht genug, wird Batman mit dem Mord an Teresa Williams konfrontiert, einer Wohltäterin, die sich für die Armen und Schwachen einsetzte und in den Slums ein ehrgeiziges Wohnungsprojekt vorantrieb. Wer steckt hinter der heimtückischen Tat? Wer profitiert von ihrem Tod? Viele Fragen sind zu klären und um dies zu können, muss sich der dunkle Ritter einer noch nicht überschaubaren Anzahl von Gefahren stellen.
Batman als Hörspiel zu konzipieren war von Anfang an ein ehrgeiziges Projekt, dass viele Stolperfallen für Sebastian Pobot und sein Team von Highscore Music bereithielt. Wenn man Erfolg haben wollte, durfte man sich weder an den Batman-Verfilmungen der 1980er und 1990er Jahre orientieren noch sich auf den Klamauk der Fernsehserie aus den 1960er Jahren einlassen. Dies ist auf ganzer Strecke gelungen, Batman aus dem Hause Highscore orientiert sich an den düsteren Verfilmungen von Christopher Nolan und den gelungenen Graphic Novels von DC. Inhaltlich wird der Hörer mitgenommen auf einen albtraumhaften, beklemmenden Trip durch eine düstere und verfallene Metropole nicht unweit der heutigen Realität.
Eine solch bekannte Comic-Figur wie Batman ins Hörspiel zu transportieren, bedurfte besonderes Fingerspitzengefühl bei der Besetzung der Hauptfigur und anderer wiederkehrender Charaktere. Die Umsetzung steht und fällt mit der Interpretation der Hauptfigur. Schließlich sind es eigentlich gleich zwei Persönlichkeiten, die es allein mit der Stimme zu spielen gilt, den Millionär Bruce Wayne und den Dunklen Ritter, der nachts die Menschen von Gotham beschützt. Die Wahl der Produzenten viel auf Sascha Rotermund, der bereits in einigen anderen Hörspielen sein Können unter Beweis stellen durfte. Eine gute Wahl, denn ihm gelingt es problemlos, der deutschen Synchronstimme der Kinofilme, David Nathan, das Wasser zu reichen und der Figur seinen eigenen Stempel aufzudrücken.
Auch bei der Besetzung anderer Hauptrollen ging man eigene Wege und besetzte etwa Commissioner Gordon nicht mit Udo Schenk, sondern mit Reent Reins, eine durchaus passendere Stimme für den höchsten Polizeivertreter von Gotham City. Nur bei Bruce Waynes Butler Alfred verpflichtete man, wie in den Filmen, Jürgen Thormann. Bei einer Comic-Adaption ist man gut beraten, einen Erzähler in die Geschichte einzuflechten, um die vielschichtigen Ereignisse der bebilderten Story ins Hörspiel zu transportieren. Hier entschied man sich für Gordon Piedesack, dessen dunkle, angenehme Stimme hervorragend dazu passt, die Abenteuer Batmans zu schildern.
Im Gegensatz zu anderen Stoffen, bei denen man die Geräuschkulisse eines Hörspiels vernachlässigen kann, ist eine umfangreiche und realistisch anmutende Auswahl an Geräuschen unerlässlich, um die finstere Atmosphäre von Gotham City einzufangen. Dazu gibt es Gegenstände und Situationen, die eine authentische Untermalung unerlässlich machen, um nicht ins Lächerliche abzudriften, etwa dann, wenn sich Batman von Fassade zu Fassade schwingt. Auch an dieser Stelle hat sich das Team von Highcore Music Gedanken gemacht und eine ansprechende Auswahl getroffen. Selbiges kann man von den eingearbeiteten Musikstücken behaupten, die den homogenen Gesamteindruck abrunden.
Gerade für einen Helden wie Batman ist das visuelle Erscheinungsbild in den Verkaufsregalen ein nicht zu unterschätzendes Kriterium für oder gegen den Kauf eines Hörspiels. Das Titelbild ist ähnlich wie viele Cover der Comic-Serie in dunklen Farben gehalten und entscheidet sich bewusst gegen schrille und bunte Farben. Was Highscore Music dem Hörer hier präsentiert, ist ein Einstand nach Maß und legt die Messlatte für weite Folgen verdammt hoch, denn hier wird produktionstechnisch alles richtig gemacht. Inhaltlich besteht Luft nach oben, was allerdings nicht bedeutet, dass die Auftaktfolge dieser neuen Serie nicht zu unterhalten weiß. Die neue Batman Serie aus dem Haus Highscore Music zeigt, wie moderne Comic-Vertonungen klingen sollten.
# # # Justus Baier # # #
Publisher: Highscore Music