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Ferals 1

Hier fliegen keine Silberkugeln, dafür aber jede Menge Körperteile durch die Gegend.

(C) Panini Comics / Ferals 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas Programm des amerikanischen Indie-Verlags Avatar dürfte auch hierzulande seine Anhänger gefunden haben, so lässt sich zumindest aus den gegenwärtigen Veröffentlichungen des deutschen Lizenznehmers Panini schließen. Nun ist Garth Ennis` "Stitched" angekündigt worden, das sich zu dessen apokalyptischer Saga "Crossed" hinzugesellt. Daran mitgearbeitet hat auch David Lapham, von dem kürzlich auch das äußerst lesenswerte "Caligula" erschienen ist. Ein weiterer, von ihm verfasster Avatar-Titel, der nun in den Regalen steht, ist "Ferals".


Ein Blick auf das Cover enthüllt bereits, worum es geht: Werwölfe, ein literarisches Thema, dem zuletzt bedingt durch die monströsen Kollegen aus der schlurfenden und/oder blutsaugerischen Ecke etwas das Wasser abgegraben wurde. Hier wird aber weder Rotwein getrunken oder geschmust, sondern Whiskey gesoffen und ein Quickie auf der dreckigen Toilette eines Lokals geschoben. Genau das gönnt sich Dale Chesnutt mit einer gewissen Gerda aus Norwegen, die er gerade eben kennengelernt hat. Mit der Nummer, die etwas anders läuft als normalerweise, fängt sich der Weiberheld und Provinzpolizist allerdings ordentlich Ärger ein.


Die gute Dame wird nämlich ebenso wie sein Saufkumpan Mark sowie dessen Ex-Frau Jackie grausam zerstückelt. Für ein Tier erscheinen Vorgangsweise und Verletzungen zu geplant, und so gerät Dale ins Visier seiner Kollegen – gleichzeitig aber auch in einen Strudel aus Gewalt und Blutrausch, denn ihn dürstet nach Rache für Gerda, die ihn in die Arme eines Monsters und einen Nachbarort mit wenig vertrauensweckenden Bewohnern führt.


Was zunächst wie eine der sattsam vorhandenen Horrorstorys beginnt, in denen Hinterwäldler-Cops der Reihe nach von einem übernatürlichen Feind abgeschlachtet werden, driftet schnell in einen von Lapham überragend mit niederen Trieben aufgeladenen, bluttriefenden und von einem dichten Nebel an Mysterien umhüllten Actionkracher ab. Blut und Sperma scheinen förmlich von den Seiten zu triefen, derbe Ausdrücke und politische Inkorrektheiten tun ihr Übriges, um "Ferals" zu einer knackigen Geschichte werden zu lassen, die nach dem ersten Arc noch weit nicht alle Trümpfe und Erkenntnisse an den Leser ausgespielt hat. Cool!



# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Panini Comics
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