Das erste Jahr der JLA punktet mit jeder Menge Oldschool-Flavour und cleveren Referenzen an die lange Geschichte des Teams.
Nachdem Grant Morrsion 1997 der JLA zu einem ruhmreichen Comeback verholfen hatte, widmete sich (sein späterer Nachfolger als Autor der Serie) Mark Waid mit "JLA: Year One" den Anfängen des Heldenteams. Gemeinsam mit Brian Augustyn stopfte er damit einerseits ein erzählerisches Loch, das durch das Crossover "Crisis on Infinite Earths" 1985/86 entstanden war, und konnte andererseits an die ursprünglich in "Justice League of America" 9 (1962) erzählte Entstehungsgeschichte der Liga anknüpfen.
Nachdem sie (mit Hilfe von Superman und Batman) außerirdische Invasoren zurückgeschlagen haben, beschließen Flash, Green Lantern, Black Canary, Aquaman und Martian Manhunter zum Auftakt von "JLA: Year One", weiterhin zusammenzuarbeiten. Das gemeinsame Vorgehen ist auch dringend nötig, denn eine mysteriöse Organisation versucht, ihnen zwei der geschlagenen Eindringlinge abzuluchsen. Mehr als ihr Name, Locus, ist zunächst nicht in Erfahrung zu bringen, und so ist man zunächst einmal beschäftigt, aus fünf Individuen ein schlagkräftiges Team zu formen.
Nicht nur die Öffentlichkeit ist wachgerüttelt, dass Jahre nach dem Wirken der längst aufgelösten Justice Society of America eine neue Generation von Helden angetreten ist, um sich gemeinsam großen Gefahren für die Erde zu stellen. Neben Locus, wo man durch die Kombination aus menschlichen Gliedmaßen und Organen mit künstlichen Wesen eine Art Frankenstein-Armee schaffen will, ist auch ein Spion am Werk, der sich direkt in ihrem Hauptquartier aus erster Hand Information über die Mitglieder der JLA verschafft.
Die erste Hälfte der zwölfteiligen Maxiserie, die der zehnte Band der DC-Kollektion enthält, funktioniert auf zwei Ebenen: Zum einen als augenzwinkernde Hommage an die Gerechtigkeitsliga des "Silver Age", zum anderen als moderne Ausschmückung ihrer Origin mit der perfekten Dosis an Action, Humor und Charakterarbeit, von Veteran Barry Kitson souverän illustriert. Einziger großer Wehmutstropfen: Die teils katastrophalen Rechtschreib- und Letteringfehler (letztere vor allem bei der als Bonus abgedruckten, oben genannten Origin-Story von 1962), die das Lesevergnügen erheblich mindern.