Superhelden sterben und kehren früher oder später wieder zurück auf die Comic-Bildfläche, das wissen wir spätestens seit dem Tod von Superman 1992. Weltweit für vergleichbare Schlagzeilen sorgte 2007 das Ableben einer anderen popkulturellen Ikone, die bereits zwei Jahre darauf im Rahmen der Miniserie
"Captain America: Reborn" wieder unter den Lebenden weilen würde. Wir erinnern uns: Im Zuge des
"Civil War" hatte Steve Rogers die Opposition gegen das umstrittene Registrierungsgesetz angeführt, das Superhelden der US-Rechtsprechung unterwerfen sollte.
Am Ende dieser wichtigsten Marvel-Story der 2000er Jahre ergab sich Cap allerdings und wurde in SHIELD-Gewahrsam genommen. In der 25. Ausgabe seiner damals aktuellen Monatsserie sollte er dem Richter vorgeführt werden, wozu es durch ein heimtückisches Attentat auf Geheiß seines Erzfeindes Red Skull nicht kommen sollte. Ebenso wie dieses Heft sind auch die fünf Nummern der darauf veröffentlichten Miniserie "Fallen Son" in Band 31 von Hachettes Marvel-Kollektion enthalten und enthüllen die unterschiedlichen Wege, wie seine Mitstreiter mit dem Tod des patriotischen Schildschwingers umgehen.
Entlang der aus der Psychologie bekannten fünf Stadien der Trauer (Unglaube, Wut, Selbsttäuschung, Depression und Akzeptanz) orientiert sich Jeph Loebs Erzählung, die zeigt, dass die zerstrittene Heldengemeinschaft damals lediglich in ihrer Trauer um den Größten in ihrer Mitte geeint war. Zu Papier gebracht von einem wahren Staraufgebot an Zeichnern (Leinil Yu, Ed McGuiness, John Romita jr., Dave Finch und John Cassady) ist "Fallen Son" eine bewegende Psychostudie fiktiver Figuren geworden, die nicht nur durch den tragischen Tod von Loebs Sohn wenige Monate zuvor beeindruckend nahe am echten Leben verläuft.