Endlich am Ziel. Dorian Hunter sitzt in einer Maschine nach Wien. Jetzt kann ihn nichts mehr aufhalten. Doch dann kommt es zu seltsamen Ereignissen an Bord des Flugzeugs.
Nur knapp ist es Dorian Hunter gelungen, dem Tod von der Schippe zu springen. Beinahe wäre es dem Archonten Sashram gelungen, in die Welt der Lebenden zurückzukehren und ihn zu einem seiner willenlosen Diener zu machen. Nur die Siegel des Demiurgen verhinderten dies und sorgten für die Vernichtung des Dämons. Hunter lässt dank der Hilfe Kiwibins Istanbul hinter sich und macht sich auf den Weg, um endlich zu klären, was mit Coco geschehen ist.
Dorian glaubt sich bereits so gut wie am Ziel, als er sein Flugzeug nach Österreich besteigt. Doch dann kommt alles ganz anders. Die Maschine wird mithilfe schwarzer Magie zur Landung gezwungen. Plötzlich findet sich der Dämonen-Killer in Albanien wieder. Hier erwartet ihn das pure Grauen. In einer abgelegenen Region des Landes ist der alleinige Herrscher ein Mitglied der schwarzen Familie, der Mbret. Dieser versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Dorian sein Ziel erreicht. Mithilfe einer Armee von Zombies gelingt es dem Mbret, ihn zu überwältigen.
Noch schützen die in der Türkei erworbenen Siegel den Dämonen-Killer vor einem grauenvollen Ende. Dem Mbret lechzt es nach Dorians Seele. Den Hungertod vor Augen, wird die Zeit für die wenigen verbliebenen Verbündeten eng, um ihren Freund zur Hilfe zu eilen. Donald Chapman und Marvin Cohen lassen nichts unversucht, um das Schlimmste zu verhindern.
Scheinbar ist auch der neueste Output der Serie wieder eine "Stand-alone"-Folge, doch so recht will man das nicht glauben, denn wie bereits die
letzte Episode zeigte, scheinen sich im Hintergrund eine Menge Dinge abzuspielen, die zukünftig noch an Bedeutung gewinnen könnten. Deshalb empfiehlt es sich auch hier erneut, sehr aufmerksam dem Geschehen zu folgen, um keine wichtige Information zu verpassen.
Im Gegensatz zum Vorgänger kommt "Mbret" jedoch deutlich geradliniger daher. Im Wesentlichen konzentriert man sich auf zwei Handlungsstränge, die zum einen die Ereignisse aus Dorians Sicht beleuchten, zum anderen die von Cohen und Chapman. Dazu gesellt sich ein weiterer, jedoch deutlich untergeordneter Handlungsstrang, der den Hörer darüber informiert, was sich in der Zwischenzeit in Großbritannien zuträgt.
Die permanente Bedrohung durch umherstreifende Untote im Land des Mbret beschert dieser Episode einen hohen Actionanteil. Immer wieder müssen die Helden alle Kräfte aufbieten, um am Leben zu bleiben. Dabei ist jedes Mittel recht, um der untoten Brut Einhalt zu gebieten. Das Ganze wird zu einer launigen Angelegenheit, aufgelockert durch so machen coolen Spruch.
Wieder gelingt es, trotz der omnipräsenten Zombies, auf viele bekannte Stereotypen zu verzichten und erneut einen ungewöhnlichen Gegner für Dorian Hunter ins Feld zu schicken. Neben düsteren Elektroklängen nutzt man erneut verstörende und nicht näher definierbare Geräusche, um beim Hörer eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen. Die Kampfszenen sind mit einem Geräuschteppich unterlegt, der jedem Splatterfilm zur Ehre gereichen würde und insbesondere über Kopfhörer wirklich beeindrucken kann.
Die Stimme des Mbret wurde mit einem Verzerrer bearbeitet, was wirklich für Gänsehaut sorgt, als Dorian Hunter dem Dämon das erste Mal gegenübersteht. Man hätte diesen Effekt konsequent bis zum Ende einsetzen sollen, denn spätestens, wenn Helmut Krauss seine Rolle ohne technische Hilfsmittel interpretiert verpufft eine Menge der Bedrohlichkeit seiner Figur. Neben dem erwähnten Helmut Krauss, ist es insbesondere die Stammmannschaft, die einmal mehr grandios aufspielt.
Thomas Schmuckert bereitet es scheinbar erneut diebische Freude, den Anarcho-Geisterjäger in Szene zu setzen und dabei so manch launigem Spruch aus der Hüfte zu schießen. Kaum ein anderes Duo dürfte sich im Horrorbereich augenblicklich so die verbalen Bälle zuspielen wie Frank Felicetti und Frank Gustavus in ihren Rollen als Donald Chapman und Marvin Cohen. Da macht das Zuhören einfach Spaß.
Im direkten Vergleich vielleicht inhaltlich nicht ganz so gut wie die vorherige Folge, ist "Mbret" jedoch immer noch Lichtjahre davon entfernt, im Einheitsbrei der Horrorhörspiele zu versinken. Glänzend aufgelegte Sprecher, ein hochklassiges Sounddesign, gepaart mit einer unterhaltsamen Story, sollten bei Genrefans für ein wohliges Schnurren sorgen.