Ist es gerechtfertigt, dass Batman einen jungen Sidekick in seinen persönlichen Kreuzzug gegen das Verbrechen involviert?
Seit dem Klassiker "Batman: Year One" (1987) von Frank Miller und David Mazzucchelli, der auch zwei Fortsetzungen nach sich zog, haben sich die Kreativen von DC oft und gerne der Anfänge ihrer kostümierten Helden angenommen – sei es, um einen Charakter zu entstauben, für eine neue Generation von Lesern attraktiver zu machen oder auch die im Laufe der Jahre aufgetretenen Widersprüche in so mancher Origin zu eliminieren. Mit entsprechenden Storys wurden bereits die Bände
10,
11 ("JLA – Das erste Jahr") und
12 ("Flash: Born To Run") der DC-Kollektion von Eaglemoss bestückt, nun folgt diesbezüglich der nächste Streich.
In "Robin: Das erste Jahr" warnt Captain James Gordon den Dunklen Ritter davor, seinen jungen Partner im Kampf gegen Gothams Unterwelt weiter einzusetzen. Zu gefährlich sei der nächtliche Job, doch sowohl Batmans Verbissenheit als auch Dick Graysons jugendlicher Übermut führen zu einem tragischen Todesfall im Kampf gegen Two-Face, nach dem sich die Wege von Bruce Wayne und seinem Mündel trennen. Dick Grayson verschwindet von der Bildfläche, um später ausgerechnet im Umfeld der Mordliga wieder aufzutauchen, während Harvey Dent erneut Jagd auf Batman und ihn macht.
Der treue Alfred Pennyworth als unverwüstliche moralische Instanz der Bat-Family ist das perfekte Vehikel, um die Grundprämisse der Story von Chuck Dixon und Scott Beatty aufzuarbeiten, nämlich die Frage, ob man einen Teenager gefährlichen Irren wie Two-Face, Mad Hatter oder Mr. Freeze aussetzen sollte. Bis Robin sich selbst und dem Leser die Antwort darauf gibt, sorgt die trotz der ernsten Thematik von lockeren Tönen dominierte Erzählweise für beste Unterhaltung, wobei die dynamischen Zeichnungen von Javier Pulido und Marcos Martin sowie die stimmige Kolorierung von Lee Loughridge für ordentliches "Golden Age"-Flair sorgen. Als Extra harrt diesmal das Debüt von Robin aus dem Jahr 1940 seiner Lektüre.