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End of Time 4

Die Überlebenschancen sind denkbar gering. Schwer verletzt und mit einem mächtigen Gegner auf den Fersen versucht Jack, um jeden Preis am Leben zu bleiben.

(C) Imaga/WortArt / End of Time 4 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGroßbritannien wird für Jack und seine wenigen verbliebenen Freunde immer mehr zur Todesfalle. Die Feinde sind überall und zahlreich. Während sich die geheimnisvolle Organisation um die junge Sophia zunächst zurückgezogen hat, um ihre nächsten Schritte zu planen, verhält sich der britische Geheimdienst wie ein aufgeschreckter Schwarm Hornissen. Die Ergreifung von Jack genießt oberste Priorität, schließlich ist er einer der wenigen, der beweisen könnte, dass man versucht, den wahren Grund für den Raketenanschlag auf London zu vertuschen.


Doch Jack befindet sich in einem erschreckend schlechten Zustand, sein Leben hängt am seidenen Faden. Man entschließt sich zu einem dramatischen Schritt. Liz und die anderen lassen Jack mit falscher Identität in einem Krankenhaus zurück. Der Coup scheint zu gelingen. Die übrigen begeben sich in das abgelegene Haus von Chantals Vater. Hier wollen sie abwarten, bis sich der Staub gelegt hat, doch der Plan geht nicht auf. Der Feind hat ihren Aufenthaltsort ermittelt und bläst zum Großangriff. Von alldem nichts ahnend kommt es zu immer schlimmeren Spannungen zwischen Chantal und ihrem Vater, die jederzeit in Gewalt umzukippen könnten.


Alle bisherigen Folgen von "End of Time" zeichneten sich durch einen hohen Actionanteil aus, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. Wenn man sich jedoch "Vergeltung" zu Gemüte geführt hat, könnte man meinen, die vorausgegangen Folgen seien für Oliver Döring und sein Team nur das Aufwärmprogramm gewesen. Was einem hier um die Ohren fliegt, erinnert gelegentlich an einen Kriegsschauplatz. Pistolen und Maschinengewehrfeuer bilden nur den Auftakt für Panzerfäuste und Lenkraketen.


Packende Verfolgungsjagden wechseln sich mit bleihaltigen Feuergefechten und opulenten Explosionen ab. Jeder Fan von actiongeladener Hochgeschwindigkeitsunterhaltung wird sich hier vor Freude in die Hose machen. Mit "Vergeltung" dürfte das augenblickliche Referenzwerk dieses Genres vorliegen. Dem kann man nun entgegenhalten: Was nützen die tollsten Explosionen und demolierten Fahrzeuge, wenn die Geschichte einen nicht fesseln kann?


Doch spannende Kehrtwenden und geschickt in den Verlauf der Story eingestreute neue Geheimnisse zwingen zum Weiterhören. Zudem gelingt es, den Figuren weitere Tiefe zu verleihen, insbesondere Chantal gewinnt eine Menge bisher unerwähnter Facetten hinzu, die so nicht zu erwarten waren. Nicht nur die Charakterzeichnung der verschiedenen Handlungsträger schreitet woran, auch die gesamte Storyline biegt langsam auf die Zielgerade ein. "Vergeltung" deutet schon an der einen oder anderer Stelle an, was für ein furioses Ende den Hörer erwarten könnte, an dem es um nicht weniger als das Schicksal der Menschheit gehen wird.


Um eine derartige Hochgeschwindigkeitsgeschichte glaubwürdig an den Mann bringen zu können, musste an der Geräuschefront erneut Außergewöhnliches geleistet werden. Und tatsächlich, scheinbar spielend gelingt es den Produzenten, noch eine Schüppe draufzulegen. Schnelle Schnitte im Verbund mit einer superben Effekteauswahl sorgen dafür, das Aufputschmittel bei Konsum dieses Hörspiels überflüssig werden. Die Musik ist ebenfalls an den richtigen Stellen platziert und fügt sich harmonisch ins Gesamtbild des Hörspiels ein.


Das Cover zeigt eine Szene aus dem Hörspiel. Ein Bild, das, wenn es der Realität entspreche, sich auf unseren Netzhäuten festbrennen würde, ähnlich wie die Bilder des 11. Septembers. Für eine Serie, die nicht weniger als das Ende der Zeit verspricht, passt ein Bild, dass die Zerstörung der linken Herzkammer Großbritanniens zeigt, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Bei einer Produktion, die gespickt ist mit großen Namen wie Martin Kessler, Lutz Riedel, Thorsten Michaelis und noch mindestens zwei Dutzend anderen hochkarätigen Synchronstimmen, fällt es schwer, die Leistung eines Einzelnen herauszugreifen, denn alle stehen mit ihrer Arbeit für hohe Qualität.


Doch muss an dieser Stelle Dietmar Wunder erwähnt werden, dessen Performance sich doch deutlich abhebt von der der übrigen Akteure. Eben noch knallharter Gangster, zeigt er wenige Minuten später die innere Zerrissenheit und Verletzlichkeit seiner Rolle mit einer Inbrunst und Glaubwürdigkeit, dass es einen in den heimischen Sessel drückt. Eines dürfte bereits jetzt klar sein, "End of Time" dürfte noch für eine nicht unerhebliche Zeit der Geniestreich sein, an dem sich alle zukünftigen Produktionen der Thrillersparte werden messen lassen müssen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga/WortArt




 


 
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