Clark Kent kommt nach Metropolis und zieht sich den Hass ausgerechnet eines alten Bekannten aus Smallville zu.
Bei Superhelden, die schon einige Dekaden auf dem Buckel haben, ist es unvermeidlich, sie von Zeit zu Zeit aufzufrischen, um sie für eine neue Generation an Lesern interessant zu machen. Auch vor dem Mann aus Stahl wurde diesbezüglich nicht Halt gemacht, was ein Blick in
Band 13 der DC-Kollektion von Eaglemoss beweist. Darin abgedruckt ist bekanntlich John Byrnes Neuinterpretation von Superman als Folge des Crossovers "Crisis on Infinite Earths", welches das Parallelwelten-Durcheinander aufzuräumen versuchte. Zwei Dekaden später, im Jahr 2005, kam es zur "Infinite Crisis", das sich ebenfalls der Multiverse-Thematik widmete und in deren Folge diverse Heldenbiografien umgeschrieben wurden.
Das war auch im Rahmen der sechsteiligen Miniserie "Superman: Secret Origin" der Fall, die sowohl die Jugend von Clark Kent in Smallville als auch die Anfänge des jungen Reporters in Metropolis in modernisierter Form erzählt. Dabei trifft der junge Sohn der Farmerfamilie Kent, dessen Kräfte sich in den unpassendsten Momenten manifestieren, auf einen Mann, der äußerst wissenshungrig und auf dem Sprung ins große, verheißungsvolle Metropolis ist. Einige Jahre später begegnen sich die beiden wieder: Der eine als frischgebackener Reporter des heruntergekommenen Daily Planet und Superheld, der andere als heimlicher Herrscher der Stadt, der den Neuankömmling als Bedrohung für seine Macht sieht.
Nach "Brainiac" in
Band 28 sorgt das Traumduo aus Autor Geoff Johns und Zeichner Gary Frank erneut für ein makelloses Lesevergnügen. Die Legende des Stählernen erhält einen frischen Anstrich, der das Gefühl der Fremdheit eines Außerirdischen auf der Erde und seinen Identitätskonflikt inmitten von Menschen, die ihn wahlweise verehren, fürchten oder hassen, treffend beschreibt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und die Interaktion zwischen Clark, Lois und dem Rest der Crew des Daily Planet sollte nicht nur bei Fans der liebenswerten Supie-Fernsehserie aus den 1990ern nostalgische Erinnerungen wecken – selbiges dürfte auch das Artwork bewirken, bei dem sich Gary Frank erneut am großen Christopher Reeve orientiert hat. Als Bonus ist diesmal eine Episode aus Clark Kents Studienzeit aus "Superman" 125 (1958) enthalten.