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Hohle Erde: Knochenfeder

Ein neuer Gegner schickt sich an, die Büchse der Pandora zu öffnen und die in der Hohlen Erde gefangenen Monster und Dämonen zu befreien.

(C) Cross Cult Verlag / Hohle Erde: Knochenfeder / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMatt und Emily sind kein gewöhnliches Zwillingspärchen wie andere Kinder in ihrem Alter. Sie verfügen über die seltene Gabe, Bilder, die sie zeichnen, zu animieren und in sie einzutauchen. Eine äußerst gefährliche Fähigkeit, die ein großes Maß an Verantwortung mit sich bringt. Gerade erst ist es ihnen unter großen Anstrengungen gelungen, unterschiedliche Interessensgruppen daran zu hindern, sich den Zugang zur Hohlen Erde zu ermöglichen – ein Ort, an dem alle jemals animierten Monster und Dämonen verbannt wurden.


Das Geheimnis, wie man dorthin gelangt, ist auf der schottischen Insel verborgen, die dem Großvater der beiden Kinder gehört. Obwohl es ihnen gelungen ist, ihre Feinde von der Hohlen Erde fernzuhalten, hat sich ihre Lage keinesfalls verbessert. Sie stehen unter der permanenten Beobachtung ihres Großvaters und es ist ihnen absolut verboten, ihr Können als Animare zu benutzen. Doch das ist noch nicht alles. Ihre Mutter gilt seit dem Angriff auf die Insel als vermisst und niemand weiß, wo sie sich aufhalten könnte.


Die Kinder sind nicht bereit, sich mit ihrer Lage abzufinden und auf ihre Gabe zu verzichten. Auch weiterhin benutzen sie ihre Malkünste, um das Anwesen auf der Insel heimlich zu verlassen. Bei einem ihrer Ausflüge in ein scheinbar harmloses Gemälde machen sie eine überraschende Entdeckung: Sie können das Bild nicht nur betreten, sie reisen auch in die Zeit zurück, in der es entstanden ist.


Wie gefährlich diese neue Entdeckung ist, müssen Matt um Emily bereits bei ihrer ersten Reise erkennen, die um ein Haar tödlich geendet hätte. Doch ihre neue Fähigkeit ist nicht einzigartig, auch andere verfügen über die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen, und nutzen dies, um die Geschichte zu manipulieren und ein gefährliches Artefakt, die Knochenfeder, in ihren Besitz zu bringen. Ein Vorhaben, das um jeden Preis verhindert werden muss.


Diese neue Buchreihe verfügt über etwas, was leider sehr selten geworden ist, nämlich Eigenständigkeit und originelle Ideen. Schon der Auftakt "Animare" nahm den Leser mit in eine Welt nahe der unseren, in der es eine kleine Gruppe von Menschen gibt, deren Bilder zum Leben erwachen. Rund um diesen interessanten Sachverhalt spinnen John und Carole E. Barrowman eine vor einfallsreichen Ideen nur so sprühende Geschichte, die nun mit "Knochenfeder" erweitert und um neue, interessante Aspekten bereichert wird.


Dabei werden aber zum Glück nicht die Figuren vernachlässigt. Während einige der Nebencharaktere ein paar Überraschungen für den Rezipienten bereithalten, werden neue Facetten an Emily und Matt beleuchtet. Es wird immer offensichtlicher, dass Matt nicht länger bereit ist, die Regeln, die andere aufgestellt haben, zu akzeptieren und beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen.


Darunter leidet auch das Verhältnis zu seiner Schwester, die beiden beginnen sich voneinander zu entfernen. Auch Emily und ihr Wächter Zach werden näher beleuchtet. Dazu wird auch der in der Vergangenheit des Klosters angesiedelte Handlungsstrang erweitert und man erfährt mehr über das Leben von Solon, einem jungen Novizen, der bei den Brüdern lebt, die sich als Erste dem Schutz der Animare verschrieben haben.


Im Gegensatz zum Auftaktband ist die Handlung allerdings deutlich komplexer ausgefallen und man muss sich wirklich auf dieses Buch einlassen, damit sich einem alle Ebenen der Geschichte erschließen. Diese verteilen sich nämlich zwischenzeitlich auf drei Zeitachsen und mehrere verschiedene Handlungsschauplätze, wodurch man schon einmal den Überblick verlieren kann.


Wie schon beim Debüt von "Hohle Erde" zeigt John Barrowman gemeinsam mit seiner Schwester, dass er neben der Schauspielerei auch ein Talent als Schriftsteller besitzt. Erneut gelingt es den beiden, mit außergewöhnlichen Ideen und einem flüssigen Schreibstil zu überzeugen, und so erschaffen sie binnen weniger Augenblicke eine fantastische Geschichte vor dem Auge des Lesers.


Wie schon sein Vorgänger dürfte auch "Knochenfeder" durchaus das Interesse Erwachsener finden und sie mit einer vielschichtigen Story zu unterhalten wissen. Schon jetzt deutet sich das Potenzial für weitere Abenteuer der Zwillinge ab und man darf mehr als gespannt sein, was für Überraschungen die Autoren in Zukunft für ihre Helden bereithalten. Wer auf der Suche nach einem Buch ist, das sich von anderen Werken des Genres abzusetzen weiß, sollte hier unbedingt zugreifen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Cross Cult Verlag




 


 
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