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Heliosphere 2265 2

Unter Einsatz ihres Lebens ist es Captain Jayden Cross und seiner Mannschaft gelungen, das geheimnisvolle Artefakt in ihren Besitz zu bringen.

(C) Interplanar/Greenlight Press / Heliosphere 2265 2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGleich die erste Mission der Hyperion führte Captain Cross und seine Crew an ihre Grenzen. In letzter Sekunde ist es geglückt, einen erneuten Krieg mit den Paliden zu vermeiden und ein seltsames Artefakt sicherzustellen, dass die Menschen in seiner Nähe manipuliert und in Raserei versetzt. Um den Fund einer genauen Untersuchung unterziehen zu können, entscheidet man sich dazu, den unbekannten Gegenstand in eine abgeriegelte Forschungsstation auf den Mars zu bringen. Hier glaubt man, mit einem minimalen Sicherheitsrisiko, dem Würfel seine Geheimnisse entreißen zu können. Doch schnell muss das Forschungsteam erkennen, dass es keinesfalls auf die verborgenen Kräfte des Artefakts vorbereitet ist.


Während eines Besuchs von Captain Cross und Admiral Sjöberg in der Einrichtung kommt es zu einem unerwarteten Zwischenfall. Der Würfel löst einen Impuls aus, der die gesamte Bevölkerung des Mars vorübergehend in Ohnmacht fallen lässt. Zunächst kann sich niemand erklären, was geschehen ist, doch dann macht Cross eine ungewöhnliche Entdeckung. Auf seinem implantierten Speicherchip befinden sich Daten, die nur vom Artefakt dort abgelegt worden sein können. Als man die Daten auswertet, erwartet Cross und die anderen eine Überraschung.


Die abgelegten Informationen sind Koordinaten eines Planeten – eines Planeten, der von treuen Verbündeten der Solaren Union bewohnt wird. Cross zögert keine Sekunde und begibt sich mit der Hyperion zu den angezeigten Koordinaten, entschlossen, das damit verbundene Rätsel zu lösen, nichts ahnend, dass der Impuls eine ganze Kette unvorhersehbarer, tödlicher Ereignisse auslösen wird, an deren Ende ein erneuter Krieg mit allen Feinden stehen könnte, wenn es der Hyperion nicht gelingt, die in Gang gesetzten Mechanismen zu stoppen.


"Zwischen den Welten" setzt unmittelbar nach den Ereignissen aus der ersten Episode ein und führt die Handlung konsequent fort, ohne sich mit einer Zusammenfassung des bisherigen Geschehens aufzuhalten. Erneut schreitet die Geschichte in einem flotten Tempo voran und baut den Serienkosmos von "Heliosphere 2265" weiter aus. In Form eines kurzen wissenschaftlichen Dossiers erfährt der Hörer mehr über bisher unbekannte Völker und geschichtliche Ereignisse, die den aktuellen Ereignissen deutlich mehr Tiefe und Nachvollziehbarkeit verleihen. Außerdem fließen immer wieder Satzfragmente in die Dialoge ein, die zurückliegende politische und geschichtliche Verwicklungen andeuten, die jetzt noch keinen Sinn ergeben, aber sicherlich in Zukunft noch eine Rolle spielen dürften.


Schon jetzt zeichnet sich ab, dass "Heliosphere 2265" äußerst komplex angelegt ist und bereits in der zweiten Episode mehrere unterschiedliche Handlungsstränge etabliert und fortsetzt. Wenn man den eingeschlagenen Weg beibehält, hat die Serie das Potenzial einer mitreißenden Space Opera à la "Babylon 5" oder "Star Trek". Neben den vordergründigen Entwicklungen rund um das geborgene Artefakt werden auch die Ränkespiele der verschiedenen Machtblöcke in der militärischen Hierarchie dargestellt und weiter vertieft. "Zwischen den Welten" bietet intelligente Science-Fiction-Unterhaltung mit einer ausgewogenen Mischung aus Actionelementen, politischen Machtspielen und einem gehörigen Schuss ungeklärter Geheimnisse, die die Neugier auf weitere Episoden enorm anheizen.


Eine ähnliche Entwicklung wie beim Ausbau der Serienhintergründe und der Ausarbeitung der verschiedenen Handlungsebenen ist bei der Zeichnung der Charaktere zu beobachten. Stand in der Pilotfolge noch der neue Captain der Hyperion im Mittelpunkt der Geschichte, so sind es nun zwei weitere Besatzungsmitglieder, die in den Fokus des Interesses rücken. Dabei werden neue, unerwartete Motivationen und Charakterzüge vorgestellt, die die Figuren lebendiger und menschlicher werden lassen, etwas was manchmal leider zu wenig Berücksichtigung bei der Konzeption von Handlungsträgern findet. Die Musik ist einer Space Opera würdig und bringt alles an Melodien mit, um beim Hörer die richtige Stimmung zu erzeugen. Hier findet sich wirklich alles, um die großen Emotionen zu den Menschen vor den Lautsprecherboxen zu transportieren. Besonders gut klingt die ganze Angelegenheit in jenen Momenten, wenn das Pathos sich Weg bannt.


Seien wir einmal ganz ehrlich, die Soundeffekte sind die Königsdisziplin, mit der jede Science-Fiction-Produktion steht oder fällt. Schließlich kommt ihnen die Aufgabe zu, Szenen in einer dem Menschen unbekannten Umgebung lebendig werden zu lassen, ohne dabei unglaubwürdig zu erscheinen. Im Fall von "Zwischen den Welten" wurde jedenfalls alles richtig gemacht und eine fantastische Welt erwacht zum Leben. Egal ob der Maschinenraum eines Raumschiffes oder die Flora und Fauna eines unbekannten Planeten, was die Produzenten hier an den Start bringen, hat Hand und Fuß und wird so zu einem Genuss für die Ohren. Nett anzuhören ist auch die Idee, den Sprachwandler ausfallen zu lassen, um dem Hörer ein Gefühl davon zugeben, wie ein neu eingeführtes Volk wohl klingen mag.


Die Liste der Sprecher ist wirklich enorm und gespickt mit vielen bekannten Stimmen. Wie bereits zum Auftakt der Serie, so spricht auch hier erneut Joachim Kerzel mit seiner tiefen Stimme den Prolog und sorgt so bereits mit wenigen einleitenden Worten für das richtige Feeling, um die kommenden Ereignisse genießen zu können. Noriko Ishida ist eine Figur, die mit vielen Widrigkeiten an Bord der Hyperion konfrontiert wird, wobei nicht selten ihre Fähigkeiten als kommandierender Offizier infrage gestellt werden. Christin Marquitan gelingt es, die verschiedenen unter der Oberfläche brodelnden Gefühle ihre Figur mit ihrer Stimme zu transportieren und so für eine sehr menschliche Darbietung zu sorgen.


Dazu gesellen sich erneut Thomas Schmuckert in der Rolle von Admiral Sjoberg, Wanja Gerick als Captain Cross und Martin Keßler in einer fiesen Nebenrolle. Doch damit erschöpfen sich die großen Namen dieser Produktion noch lange nicht, so sind außerdem Melanie Pukaß, Anke Reitzenstein, Rainer Schmitt und viele andere bekannte Synchronsprecher zu hören, die ausnahmslos gute Leistungen abliefern. "Heliosphere 2265" könnte zu einem neuen Stern am Firmament der Science-Fiction-Unterhaltung heranreifen, wenn es gelingt, das hohe Niveau auf inhaltlicher und produktionstechnischer Seite beizubehalten.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Interplanar/Greenlight Press



 



 
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