An der Seite seines alten Freundes Superman gerät auch Batman ins Fadenkreuz von Präsident Luthor.
Als Panini mit dem Coverdatum Januar 2004 die erste Ausgabe von "Batman/Superman" in die Regale brachte, empfanden viele ältere Semester unter der deutschen Comic-Leserschaft sicherlich einen wohligen Schauer der Nostalgie. Schließlich hatte es beinahe zwei Jahrzehnte auf dem hiesigen Markt keine Serie mehr gegeben, auf der die Logos der beiden populärsten DC-Helden gemeinsam prangten, nachdem Ehapa 1985 seine äußerst langlebige "Superman"-Heftreihe eingestellt hatte.
Um dem einst so beliebten "World's Finest"-Konzept neuen Schwung zu verleihen, wurden mit Autor Jeph Loeb und Zeichner Ed McGuiness zwei klingende Namen im Comic-Biz engagiert. "Superman/Batman" sollte allerdings nicht nur die Beziehung zwischen dem Mann aus Stahl und dem Mitternachtsdetektiv neu ausloten, sondern das auch inmitten der völlig veränderten Situation des DC-Universums. Dauerintrigant Lex Luthor war zwischenzeitlich zum Präsidenten der Vereinigten Staaten avanciert und setzte alles daran, seinen Erzfeind Superman endlich aus dem Weg zu räumen.
Als Rechtfertigung für seine Entscheidung, Supie zum Staatsfeind Nummer eins zu erklären, dient ein Asteroid aus Überresten von Krypton, der sich auf direktem Kollisionskurs mit der Erde befindet und von diesem angeblich angezogen wird. Um die Angelegenheit noch unangenehmer zu machen, taucht unvermittelt eine ältere Version des Stählernen aus der Zukunft auf und warnt vor einem gravierenden Fehler, den sein jüngeres Ich begehen wird. Batman steht seinem Freund und Verbündeten wie eh und je zur Seite, obwohl ihn von Luthor gestreute Hinweise beunruhigen, wonach John "Metallo" Corben der Mörder seiner Eltern sein könnte.
"Freunde und Feinde" enthält die ersten sechs US-Ausgaben der 2003 gestarteten "Superman/Batman"-Serie, die abseits des üblichen, wie immer weltbedrohenden Szenarios die beiden Hauptcharaktere einfühlsam ausleuchten. Jeph Loeb gelingt es mit chirurgischer Präzision, Gegensätze wie Gemeinsamkeiten zweier Helden herauszuarbeiten, die trotz ihrer gewaltigen Egos aufeinander angewiesen sind – mal wissentlich, mal unwissentlich. Der betont dynamische Zeichenstil von Ed McGuiness tut sein Übrigens, um auch diesen Band zu einem gerechtfertigten Eintrag in die DC-Sammlung von Eaglemoss zu machen. Als Bonus gibt's diesmal übrigens das erste Aufeinandertreffen von Supie und Bats von 1952!