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Heliosphere 2265 1

Gleich seine erste Mission entpuppt sich für Captain Cross als Minenfeld. Nicht genug, dass ein alter Feind die Grenzen der Menschheit bedroht, auch in den eigenen Reihen liefern sich verschiedene politische Fraktionen einen Schlagabtausch.

(C) Interplanar/Greenlight Press / Heliosphere 2265 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSchneller als erwartet muss Captain Jayden Cross sein neues Kommando auf dem soeben in Dienst gestellten Interlink-Kreuzer Hyperion antreten. In einem entlegenen Raumsektor ist der Kontakt zur Protector abgebrochen. Nur die Hyperion verfügt über die technischen Möglichkeiten, zu einer Erfolg versprechenden Bergungsmission aufzubrechen. Ohne Vorbereitung begibt man sich auf die Reise zum letzten bekannten Aufenthaltsort des vermissten Raumschiffs der Solaren Union. An Bord herrscht ein angespanntes Klima, denn die Besatzung ist keinesfalls die Wunschcrew des Captains, sondern das Spiegelbild der internen Machtkämpfe innerhalb der Admiralität.


Jede Interessensgruppe versucht ihre Favoriten an Bord zu bekommen und die Geschicke der Hyperion zu beeinflussen. Jayden Cross erkennt sehr schnell, dass sein neues Kommando ein Pulverfass ist. Ihm muss es gelingen, seine Mannschaft zu einer Einheit zusammenzuschweißen, wenn seine erste Mission im All nicht auch gleich seine letzte werden soll. Als es endlich glückt, die Protector aufzufinden, wird schnell klar, dass dies keine einfache Bergungsmission wird. So gut wie niemand an Bord des vermissten Raumschiffes hat überlebt, niemand kann sich erklären, was geschehen ist.


Doch der größte Schock erwartet die Crew der Hyperion als sie zur Krankenstation vordringt. Dort stößt sie auf den Angehörigen einer außerirdischen Rasse, mit der sich die Menschheit lange Zeit in einem blutigen Krieg befand. Ist die Protector angegriffen worden und dies der Auftakt zu einem neuen Waffengang? Jadyen Cross muss schnell handeln, wenn er einen Konflikt mit den alten Feinden verhindern will.


Lange Zeit zog "Mark Brandis" allein und unangefochten seine Kreise am Science-Fiction-Himmel. Seit einigen Monaten nun schicken sich einige neue Serien an, dem Platzhirsch ein wenig vom Kuchen abzujagen und sich ebenfalls bei den Fans zu etablieren. Eine dieser neuen Serien ist "Heliosphere 2265", das auf den E-Books von Andreas Suchanek basiert und von Balthasar v. Weymarn und  Joachim-C. Redeker, die bereits bei "Mark Brandis" auf der Produktionsebene die Fäden zogen, mit Leben gefüllt wird. Die Vorbilder dieser Space Opera sind eindeutig bei den großen TV-Serien "Star Trek" und "Babylon 5" sowie im Bereich der Military-SF zu suchen.


Von Anfang an werden mehrere Handlungsstränge eingeführt, bei denen noch nicht erkennbar ist, welchen Weg sie einschlagen werden. Da dem Hörer nicht sofort allen Fakten auf dem Silbertablett präsentiert werden, erhöht sich der Spannungsfaktor enorm und macht neugierig auf kommende Episoden. Trotz des Umstands, dass es zunächst eine nicht geringe Zahl von neuen Charakteren vorzustellen gilt, verwendet man nicht allzu viel Zeit für die Einführung, was allerdings nicht weiter ins Gewicht fällt, da noch nicht alle Mitglieder der Crew für den ersten Einsatz von Bedeutung sind und man sich auf jene Figuren konzentriert, die im unmittelbaren Handlungsgeschehen stehen.


Der eigentliche Kern der Geschichte von "Das dunkle Fragment" ist nicht wirklich originell und dürfte mittlerweile zum Standardrepertoire des Science-Fiction-Genres sein. Allerdings ist die Umsetzung durch eine ausgewogene Mischung aus Actionelementen und ruhigeren Passagen durchaus ansprechend geraten und schafft es ohne Mühe, das Interesse auch an kommenden Folgen aufrechtzuerhalten. Die Soundeffekte sind einer Space Opera mehr als würdig und entführen den Rezipienten in die Tiefe des Alls und an Bord majestätischer Raumschiffe.


Dass man dabei nicht über das Ziel hinausschießt und die Glaubwürdigkeit und Nachvollzielbarkeit der eingesetzten Geräusche aus dem Auge verliert, ist sicherlich die Königsdisziplin bei der Produktion eines Science-Fiction-Hörspiels, wird aber, wie von Interplanar gewohnt, problemlos gemeistert. Episch und raumgreifend sind die Worte, die man wählen muss, wenn man die Musik von "Heliosphere 2265" beschreiben will. Selten zuvor schaffte es die Musik bei einem SF-Hörspiel so überzeugend und stimmig zu klingen. Auch hier verbeugt man sich tief vor seinen Vorbildern und erschafft einen opulenten Soundtrack, der hervorragend die Geschehnisse am Rande unserer Galaxis einfängt.


Für den Auftakt entschied man sich für eine gute Mischung etablierter Hörspielprofis und ambitionierter neuer Stimmen, die "Heliosphere 2065" von Anfang an ein eigenes Gesicht verleihen. So geben sich einige bekannte Größen die Ehre, wie etwa Thomas Schmuckert (Dorian Hunter) Anke Reizenstein (Alpha Base) oder Tobias Kluckert (Seth Rogen). Anlass zur Kritik bietet in diesem Zusammenhang eigentlich nur die Besetzung von Wanja Gerick als Captain Jayden Cross. Für einen Captain, der das Kommando über ein großes Raumschiff randvoll mit neuer Technologie übernimmt, klingt Gerick einfach zu jung.


Das Cover, in Weiß und Blau gehalten, ist sehr ansprechend gestaltet und stimmt sofort auf die Marschroute von "Heliosphere 2265" ein. Das zu sehende Raumschiff und die Ausformung des Logos der Serie tun ein Übriges, den SF-Fan zum Kauf zu animieren. Großes Lob verdient das wirklich großartig gestaltete Booklet. Man bekommt einen kurzen Überblick über die Serie und Inhalt. Doch damit nicht genug, das Booklet enthält außerdem eine kurze Beschreibung der Hyperion und ihrer Crew. Absolut vorbildlich und fanfreundlich. Der Start ins Ungewisse ist geglückt. Erstaunlich wenige Kinderkrankheiten sind an "Heliosphere 2265" zu beobachten. Wenn das inhaltliche Niveau gehalten werden kann und man einen hörerfreundlichen Veröffentlichungsrhythmus findet, könnte man sich zu einer erfreulichen Belebung des Genres entwickeln.  


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Interplanar/Greenlight Press




 


 
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