Während einer gewonnenen Ballonfahrt macht Peter eine ungewöhnliche Entdeckung: Im Garten einer einsamen Villa schleicht eine monströse Gestalt umher.
Wieder einmal ist es Kommissar Zufall, der den drei Detektiven zu einem neuen Fall verhilft. Während einer gewonnenen Ballonfahrt macht Peter eine seltsame Beobachtung. Im Garten eines abgelegenen Hauses an der Küste sieht er eine merkwürdige Kreatur umherschleichen, die große Ähnlichkeit mit einer Mischung aus Mensch und Raubfisch aufweist. Justus und Bob sind mehr als skeptisch, ob sie den Worten ihres Kollegen trauen können, geben seinem Drängen jedoch schlussendlich nach und begeben sich noch am selben Tag zu der einsam gelegenen Villa.
Der abendliche Ausflug entwickelt sich jedoch anders, als die drei Fragezeichen erwartet haben. Anstatt Antworten auf ihr Fragen zu erhalten oder sogar ihre Hilfe als Detektive anbieten zu können, begegnet man ihnen auf dem Anwesen mit großer Ablehnung und bittet sie, sich unverzüglich auf den Heimweg zu begeben. Gerade als die drei enttäuscht die Villa hinter sich lassen wollen, machen sie eine beunruhigende Entdeckung. An einem der Fenster bittet ein Junge Justus, Peter und Bob um ihre Hilfe.
Sie zögern keine Sekunde und sind sofort bereit dem Jungen, der sich als Luke vorstellt, beiseite zu stehen. Schnell wird klar, dass sich im Haus von Lukes Tante eine Menge seltsamer Dinge ereignen. Kann es tatsächlich sein, dass ein Dämon versucht, Mrs. Pembroke um den Verstand zu bringen, oder steckt etwas ganz anderes hinter den unheimlichen Vorkommnissen in dem alten Haus am Meer?
Der neue Fall der drei Fragezeichen beginnt vielversprechend und hält eine Menge jener Zutaten für den Hörer bereit, die sich über die Jahre und Jahrzehnte zum Markenzeichen der Serie entwickelt haben. Ein mysteriöser Fall mit einigen zunächst unerklärbaren, unheimlichen Ereignissen, ein altes Gebäude mit einer Menge dunkler Geheimnisse und einige skurrile Charaktere, bei denen lange Zeit unklar bleibt, auf wessen Seite sie stehen.
All dies präsentiert auch "Dämon der Rache" und sorgt so für einen langen Zeitraum für gelungene Unterhaltung. Lediglich wenn es darum geht, die nicht unerhebliche Anzahl loser Fäden zu einem logischen Ganzen zusammenzuführen, bedarf es einer von Justus Jonas einberufenen Versammlung aller Verdächtigen à la Agatha Christie, um uns eine schlüssige Lösung zu servieren. Man verrät vorab nicht allzu viel, wenn man an dieser Stelle offenbart, dass es nicht möglich ist, selbst den Täter zu überführen, dafür hält der Hörer nicht alle Mosaikstücke des Falls in den Händen.
Mit den Klassikern der Serie kann auch diese Folge nicht konkurrieren, allerdings ist sie inhaltlich eine durchaus unterhaltsame Angelegenheit, und wenn man die etwas bemühte Auflösung ignorieren kann, macht sie sogar richtig Spaß und besitzt das Potenzial, auch in Zukunft häufiger gehört zu werden. Die Spielzeit liegt erneut deutlich über einer Stunde, wobei es jedoch zu keinerlei Längen kommt, was schon alleine in der sehr abwechslungsreichen und mit einen hohen Spannungspotenzial aufwartenden Story begründet liegt.
Schon immer kamen neben noch eher unbekannten Sprechern immer wieder namenhafte Synchronsprecher zum Einsatz, im Fall von "Dämon der Rache" sind es gleich mehrere Stimmen, die einem sofort im Gedächtnis bleiben. Udo Schenk ist in der Rolle des undurchsichtigen Butlers Rupert zu hören, der einen guten Job macht, dessen Stimme aber nicht unbedingt zur verkörperten Rolle passen will, was sicherlich eine rein subjektive Empfindung sein dürfte.
Dazu kommen Rainer Schmitt und Lutz Mckensey, die ebenfalls in einer Unzahl von Hörspielen zu hören sind, und auch diesem Fall wieder einmal in ihren Rollen zu überzeugen wissen. Die markante Stimme von Aranka Mamero ist für die Figur der Gwendolyn Pembroke hervorragend gewählt, wobei sie insbesondere in jenen Momenten überzeugen kann, wenn ihre Figur nicht sie selbst ist.
Über die Hauptrollen der drei Fragezeichen braucht man eigentlich nicht mehr viele Worte verlieren, denn die drei Sprecher sind mittlerweile ein derartig eingespieltes Team, dass man manchmal vergisst, dass sie nur eine Rolle verkörpern und nicht sich selbst. Im direkten Vergleich kann "Dämon der Rache" nicht an die wirklich sehr guten Folgen
169 und
170 heranreichen, für sich genommen geht aber auch sie als unterhaltsame und spannend inszenierte Angelegenheit durchs Ziel.