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Dorian Hunter – Dämonen-Killer 27

Er ist der letzte seiner Art. Vor den Augen seiner Feinde und der Menschen verborgen bereitet der Archont Srasham seine Rückkehr vor.

(C) Zaubermond/Indigo / Dorian Hunter - Dämonen-Killer 27 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEinmal mehr wurde Dorian Hunter von seinem Entführer Kiwibin hintergangen, anstatt ihn wie versprochen die Freiheit zu schenken, nachdem der Wijsch vernichtet wurde, bringt er den Briten nach Istanbul. Unter falschen Namen quartiert man sich in einem der Hotels der Stadt ein. Kiwibin hüllt sich in Schweigen, warum sie in die Stadt am Bosporus gekommen sind. Dorian ist nicht bereit, sich den Wünschen seiner Kidnapper zu fügen, und verlässt ohne ihr Wissen das Hotel.


Schnell wird Hunter klar, seine Tarnidentität birgt eine Menge Gefahren. Ncht nur dass eine unbekannte Gruppe versucht, ihn in ihre Gewalt zu bringen und zu tätowieren, auch einer der Hotelgäste kennt Professor Samjatin persönlich. Der Mann, der sich als Alexander Borodkin vorstellt, ist ein russischer Archäologe, der gemeinsam mit Samjatin eine Ausgrabungsstätte in der Türkei leitete. Ihm ist sofort klar, dass Hunter nicht der Professor ist. Die Luft wird langsam dünn für den Dämonen-Killer.


In seiner Verzweiflung wendet sich Dorian an die Überbleibsel der Inquisitionsabteilung des britischen Secret Service. Deren letztes Aufgebot, bestehend aus Marvin Cohen und Donald Chapman, ist bereits in Istanbul, um ihrem Freund zur Hilfe zu eilen. Doch der Kult der mysteriösen Tätowierer ist den Agenten einen Schritt voraus. Sie töten Kiwibins Begleiter und verschleppen Hunter. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Feinde der Dämonen unterliegen und das Böse triumphiert.


Bereits nach wenigen Minuten wird deutlich, warum "Dorian Hunter" anders ist. Anstatt sich an den üblichen Stereotypen des Horrorgenres abzuarbeiten und jegliche Innovation zu vermeiden, gelingt es der Serie, etwas Mystisches in die Handlung einzuflechten. Das geschieht in diesem Fall durch den kurzen Text, gelesen von Peter Weis, in dem von den Archonten berichtet wird. Vieles wird angedeutet, anderes bleibt zunächst unklar. Hier wird dem Hörer eben nicht jegliche Fähigkeit des Mitdenkens abgesprochen und die Lösung auf dem Silbertablett präsentiert. Keine Angst, "Der tätowierte Tod" ist kein verschwurbeltes Kunstprodukt, sondern nach wie vor ein durch und durch spannendes Horrorhörspiel.


Einen großen Teil ihres Unterhaltungswerts bezieht diese Produktion aus den vielen involvierten Interessensgruppen, deren eigentliche Ziele lange Zeit im Dunklen bleiben. Die Unwissenheit, wer Freund und wer Feind ist, spornt den Hörer an, dem Geschehen äußerst wachsam zu folgen. Beim Aufbau der Handlung hat man darauf geachtet, für eine gute Mischung aus actionreichen und eher ruhigen Passagen zu sorgen, in denen Dorian Hunter in kleinen Häppchen mehr über die Hintergründe seines Aufenthalts in der türkischen Metropole erfährt.


Angereicht wird das Ganze durch einen Dämonen-Killer, der allen und jeden mit einer herrlichen Fuck-off-Attitüde begegnet und einmal mehr unter Beweis stellt, warum er verdientermaßen als der Rebell unter den Dämonenjägern gilt. Ein Held mit Ecken und Kanten, unbequem und nicht immer mit Vorbildcharakter für die Allgemeinheit. Eine willkommene Abwechslung zu vielen glattpolierten und leider damit auch austauschbaren Streitern des Lichts, die für andere Labels auf Geisterjagd gehen. Ein aufmerksames Hören ist auch in diesem Fall unerlässlich, denn die Handlung ist komplex und dezent im Hintergrund wird der rote Faden der nächsten Folgen weitergesponnen, der einem durchaus entgehen kann, wenn man nicht ganz bei der Sache ist.


Das Sounddesign ist wieder einmal großartig und schafft es problemlos, das Lebensgefühl einer hektischen Metropole wie Istanbul mit einem mystischen Thema aus ferner Vergangenheit abzubilden. Dazu bedient man sich einer Reihe von Mitteln, die mittlerweile so etwas wie das Trademark der Serie geworden sind. Ungewöhnliche Schnitte, verzerrte Geräusche und seit einiger Zeit das Beleuchten der Ereignisse durch Rückblicke der Protagonisten. Den musikalischen Rahmen bilden dieses Mal düstere Elektroklänge, die man gut mit EBM beschreiben kann und erstaunlich gut zum Geschehen passen.


Erneut hat man bei der Auswahl der Sprecher wieder einmal darauf geachtet, Sprecher zu verpflichten, die Wurzeln in jenem Land haben, in dem die Handlung angesiedelt ist. Damit gelingt es erneut ein hohes Maß an Authentizität zu erzeugen. Jemanden in diesem erstklassigen Cast hervorzuheben fällt schwer. Thomas Schmuckert ist mit scheinbar großem Spaß bei der Sache, wenn er in seiner Rolle Kiwibin immer wieder verbale Nadelstiche verpasst. Peter Weis begeistert als schlitzohriger Basarverkäufer Hadim Fayas und Suzan Demircan sorgt für einige Überraschungen als undurchsichtige Dienerin des Dämons Srasham.


"Der tätowierte Tod" ist eine gute Folge einer Horrorserie, die sich nicht scheut andere Wege zu gehen und sich durch eine gut durchdachte Hintergrundstory auszeichnet. In diesem Genre bleibt "Dorian Hunter" nach wie vor der unbestrittene König, ein Usurpator ist nirgends zu sehen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Zaubermond/Indigo




 


 
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