Für aktuelle Verhältnisse ungewöhnlich lange ließ sich DC Zeit, das erste große Crossover in der Ära der "New 52" zu starten. In "Forever Evil", von Panini hierzulande von Mai bis Dezember 2014 veröffentlicht, übernahmen nach dem Clash zwischen der Justice League, der Justice League of America und der Justice League Dark im Rahmen des "Trinity War" die Schurken des Crime Syndicate of America die Herrschaft über das DC-Universum. Nachdem Superman, Wonder Woman und andere Helden für tot gehalten wurden, versammelte Lex Luthor diverse Größen der Unterwelt und stellte sich den Invasoren entgegen.
Geoff Johns, Autor der Hauptserie und den meisten Lesern wohl durch seine umfangreiche Ausgestaltung des "Green Lantern"-Kosmos bekannt, ließ sich für seine Story maßgeblich von der 2000 erschienenen Graphic Novel "JLA: Earth 2" von Grant Morrison inspirieren. Hier durchbricht Alexander Luthor die Grenzen zum regulären DC-Universum, um sich Hilfe gegen das in seiner Welt herrschende Crime Syndicate of America zu holen. Die bösen Spiegelbilder der Justice League, bestehend aus Ultraman, Superwoman, Owlman, Power Ring und Johnny Quick, realisieren schnell, dass ihnen dadurch nun eine weitere Welt zur Eroberung zur Verfügung steht.
Einem Erfolgsautor, der die Kassen klingeln lässt, kann man offenbar nichts abschlagen. So erklärt sich auch die Tatsache, dass Grant Morrison nur wenige Jahre, nachdem "Zero Hour" die noch bestehenden Continuity-Scherben von "Crisis on Infinite Earths" aufgeräumt hatte, das Konzept einer Parallelerde wieder einführen konnte. Wie auch immer man zur diesbezüglich inkonsequenten Firmenpolitik von DC steht – an der erfrischenden Erzählweise von "JLA: Earth 2" ändert das nichts. Als Bonus gibt es diesmal neben einem Blick in das Skizzenbuch von Zeichner Frank Quitely das berühmte Aufeinandertreffen der zwei Flashs Barry Allen und Jay Garrick zu lesen.