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Die drei ??? 172

Die Küste Kaliforniens birgt so manches Geheimnis. Diese Erfahrung müssen auch die drei Fragezeichen machen, als sie nach einem Tag am Meer auf eine scheinbar verlassene Insel stoßen.

(C) Europa/Sony Music / Die drei ??? 172 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie drei Fragezeichen verbringen einen unbeschwerten Tag am Meer, doch dann droht die ausgelassene Stimmung zu kippen. Angestachelt durch eine unpassende Bemerkung von Peter lässt sich Justus in der Dämmerung dazu verleiten, zu einer der Küste vorgelagerten Insel zu schwimmen. Ein fataler Fehler, wie er bald erkennen muss. Aufkommender Nebel behindert die Sicht und bringt Justus in höchste Schwierigkeiten. Peter und Bob sind alarmiert und wollen ihrem Freund zur Hilfe eilen. Durch puren Zufall treffen die beiden einen Angler, der sie widerwillig hinaus zur Insel fährt.


Von Justus finden sie zunächst keine Spur und rechnen schon mit dem Schlimmsten, da stoßen die Jungs auf den seltsamen Drago, der sich in das ehemalige Sperrgebiet zurückgezogen hat, um an seinen Kunstwerken zu arbeiten. Mit seiner Hilfe gelingt es, einen völlig unterkühlten Justus zu bergen. In einem Bunker, den Drago zu seiner Werkstatt umfunktioniert hat, erfahren die drei Detektive von "Eisenmann", jenem Werk, an dem der verschrobene Einsiedler zurzeit arbeitet.


Die aus Metall erschaffene Installation besteht aus sieben verschiedenen Teilen, die an unterschiedliche Interessenten verkauft wurden. Keiner seiner Kunden darf mehr als eines der sieben Elemente erwerben. Doch jemand scheint plötzlich ein großes Interesse an "Eisenmann" zu hegen und bricht bei den Besitzern ein. An den Tatorten hinterlässt der Einbrecher Dragos Fingerabdrücke. Die drei Fragezeichen zögern keine Sekunde und beschließen, Licht in die merkwürdigen Vorgänge zu bringen. Auf Justus, Peter und Bob wartet ein neuer Fall mit einigen unerwarteten Wendungen, der die Jungen sogar in Lebensgefahr bringt.


Erneut erwartet den Hörer eine Folge mit einer prallen Spielzeit von über 70 Minuten, zum Glück gelingt es dem Autor, diese auch sinnvoll zu nutzen und uns Szenen zu ersparen, in denen die Geschichte lustlos dahinplätschert. Stattdessen bekommt man eine Geschichte serviert, gespickt mit einer ganzen Reihe geheimnisvoller Motive, die einen neugierig machen, welchen Verlauf die Ereignisse wohl nehmen werden. So begegnen dem Rezipienten mit voranschreitender Laufzeit eine mysteriöse Insel, ein undurchsichtiger Künstler, eine Installation aus Metall, die weitaus mehr zu sein scheint als ein bloßes Kunstwerk, und eine nicht gerade kleine Anzahl möglicher Verdächtiger, die aus unterschiedlichen Gründen den "Eisenmann" in ihren Besitz bringen wollen.


Lediglich die tatsächlichen Hintergründe für die rätselhaften Ereignisse sind dann doch etwas "over the top" und führen die Serie in Sphären, in die eine Jugendreihe bisher noch nicht vorgestoßen ist. Wirklich gelungen ist die Eröffnungsszene, die sich so sicherlich ohne Probleme an einem kalifornischen Strand ereignet haben könnte, insbesondere die unverkrampften Dialoge leisten einen enormen Beitrag dafür, dass man das Gefühl bekommt, zufällig einer tatsächlichen Unterhaltung zu lauschen.


Was die musikalische Gestaltung betrifft, so unterscheidet sich diese Episode doch erheblich von vielen anderen der Serie. Im Fall des "Eisenmanns" entschied man sich für ein wiederkehrendes Leitmotiv in den Musikstücken, das wirklich hervorragend zu den geschilderten Ereignissen passt. Die von Drago in seinem Kunstwerk verarbeitete Endzeit-Thematik findet ihre Spiegelung in den eingesetzten minimalistischen, elektronischen Musikpassagen, die an die Kompositionen eines John Carpenters erinnern. Eine interessante Variation, die ich mir bei zukünftigen Folgen häufiger wünschen würde.


Bei den Sprechern leuchtet dieses Mal eine Stimme besonders hervor. Konstantin Graudus schafft es mit seiner ganz eigenen Interpretation des Drago Martinez, der Figur seinen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken. Neben seiner Performance verblasst der eine oder andere Akteur ein wenig, was jedoch nicht bedeutet, dass jemand nicht mit großem Eifer bei der Sache wäre. So agieren in dieser Folge Lutz Harder, Sandra Quadflieg und Kornelia Lüdorff sowie Holger Mahlich als Inspektor Cotta.


Dazu kommen einmal mehr drei glänzend aufgelegte Detektive, die auch diese Folge mit ihren Stimmen veredeln. In dieser bestechenden Form dürfen sie gerne noch viele weitere Geschichten der drei Fragezeichen einsprechen, um unsere Ohren zu verwöhnen. Nach einem absoluten Tiefpunkte der Serie geht es mit "…und der Eisenmann" wieder deutlich bergauf und es erwartet den Hörer ein spannendes Hörspiel, das jedoch nicht wirklich zum Hören nebenbei geeignet ist, sondern volle Konzentration auf die Ereignisse voraussetzt.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Europa/Sony Music




 


 
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