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Deadly Class – Tödliches Klassenzimmer 1

Das Leben ist hart, Homes. Besonders für einen Außenseiter in einer Schule für angehende Killer.

(C) Panini Comics / Deadly Class - Tödliches Klassenzimmer 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer junge Marcus hat einen Traum – allerdings weder jenen, es zum eigenen Haus mit Garten in der Vorstadt samt Familie, Hund und Auto zu schaffen, noch den, vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Vielmehr ist es sein sehnlichster Wunsch, Ronald Reagan umzulegen, denn dessen Entscheidung, psychiatrischen Einrichtungen die Mittel zu kürzen, macht er für den Tod seiner Eltern verantwortlich. Es ist das Jahr 1987, die konservative Wende des Präsidenten hat das Land fest im Griff und Marcus ist auf der Straße gelandet. Kurz bevor ihm die Polizei ob seiner kleinkriminellen Taten den Garaus machen will, wird er von einigen Jugendlichen gerettet und vor die Wahl gestellt, entweder in der Gosse zu verrotten oder in die Kings Dominion Schule der tödlichen Künste einzutreten.


Aus Mangel an Alternativen nimmt Marcus das Angebot an und findet sich an einer Bildungseinrichtung wieder, die die Attentäter von Morgen auf ihr blutiges Handwerk vorbereitet. Vergiften, erstechen und erschießen will schließlich gelernt sein, doch wie an jeder Highschool droht dem Außenseiter das Ungemach durch die verschiedenen Cliquen, die ihm entweder ans Leder oder ihn für sich rekrutieren wollen. Und so sorgt vor allem das, was nicht auf dem Stundenplan steht, für Adrenalinschübe und vergossenes Blut: Nicht nur der Auftrag, einen Obdachlosen zu killen, der seinen Tod verdient hat, sondern auch ein drogengeschwängerter Ausflug nach Las Vegas geraten ordentlich aus dem Ruder.


Man merkt "Deadly Class" an jeder einzelnen Seite an, dass sich Rick Remender nicht nur  abseits seiner Autorentätigkeit bei Marvel stets ein Herz für eigene Stoffe behalten hat, sondern auch ein Kind der 1980er ist. Seine Story, in der es von perspektivlosen Jugendlichen, gescheiterten Existenzen und Psychopathen nur so wimmelt, ist nicht nur gespickt mit Referenzen für Forscher der Popkultur und Geschichte jener Zeit, sondern auch eine intensive Aufarbeitung seiner eigenen Jugend – was sein berührendes Nachwort verdeutlicht. Zeichner Wes Craig und Kolorist Lee Roughridge tragen auf kongeniale Weise dazu bei, aus den Leiden des jungen Marcus eine Coming of Age-Erzählung der besonderen Art zu machen, die unter die Haut geht und es trotzdem schafft, gleichzeitig zu unterhalten und jeden weinerlichen Unterton zu vermeiden. Wenn da nicht bald Hollywood bei den Herren anklopft…


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Panini Comics




 


 
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